1.001 ultimative Do’s & Don’t beim Marathonlauf

Es ist so weit, ich eröffne meinen wahrlich umfangreichen Erfahrungsschatz zum Thema „Fehler im Marathontraining“. Nun gut, so richtig umfangreich ist er bei der ersten Teilnahme nicht, aber dafür hab ich gleich eine Vielzahl an Fehlern – für Euch da draußen an den Endgeräten –  gemacht.

Der Transparenz halber gestehe ich auch lieber gleich mal ein, dass es für 1.001 nur gefühlt, aber nicht in Wirklichkeit gereicht hat und ultimativ sind die Tipps auch nicht. Das soll aber niemanden davor abhalten sich an meiner fragwürdigen Vorbereitung zu ergötzen, schadenfreudig zu grinsen oder mitleidig wissend zu nicken.

Do!

  • Trainiere nicht nur 10 oder 12 Wochen auf den Marathon hin, sondern das ganze Jahr über!
  • Nimm zum Marathon immer einen bewährten Zweitschuh mit!
  • Reise wenn möglich (und nötig) zwei Tage vorher an!
  • Iss am Vorabend unbedingt eine Tiramisu (ehrlich!).
  • Stoppe die Laufsplits ab und verlass Dich nicht auf die GPS-Messung.
  • Teste vorher im Training Gels und verlass Dich nicht auf das, was es vor Ort gibt.
  • Perfektioniere deine Trinktechnik beim laufen.
  • Lege dir vor dem Lauf eine Strategie bereit wie Du mit Krämpfen/Schmerzen umgehen willst.
  • Übe Einbeinige Dehnübungen für die Oberschenkel ;-)
  • Buche ein Hotel an einer U-Bahn-Station mit Aufzug/Rolltreppe!
  • Wenn Du langsamer werden musst, lauf an der Seite.
  • Laufe in der Vorbereitung einen LaLa zur Startzeit, quasi als Verdauunssystemtestlauf.
  • Nimm Dir Zeit Kinder abzuklatschen die am Streckenrand stehen. Immer!
  • Nimm Dir Zeit genug aber nicht zu viel zu trinken.
  • Jubeln geht immer!
  • Vor den Kameramännern den Bauch einziehen und gute Miene aufsetzen.

Don’t!

  • Wenn Du normalerweise regelmäßig Magnesium & Co. nimmst, höre nicht 4 Wochen vor dem Marathon damit auf.
  • Wenn möglich, versuche 2-3 Monate vorher nicht umzuziehen, Kinder zu kriegen o.ä.
  • Keine Sightseeing Touren am Marathon Vortag.
  • Wenn der Marathon das Saisonhighlight ist, versuche diesen Höhepunkt nicht mit dem Gewichtshöhepunkt zu kombinieren – je weniger kg um so besser.
  • Wenn der Vorbereitungsplan 10 Wochen dauert ist ein Ausfall in den letzten 4 Wochen ein Grund die Zielzeit massiv zu korrigieren
  • Starte nie schneller als Deine realistische Zielzeit
  • Entweder Du hast deine Durchgangszeiten dabei oder du kannst auch nach 30km Marathon-Tempo noch Splitzeiten auf Endzeiten hochrechnen. Sinnvoller ist aber ersteres.
  • Versuche erste Anzeichen eines Krampfs nicht mental zu lösen während du das Tempo weiter hoch hältst.
  • Starte nicht in einem Startblock der mehrheitlich deutlich schneller als Deine Zielzeit ist!
  • Wenn Pacer, die schneller als Deine Zielzeit sind, hinter Dir laufen – Achtung!

So… und wer die Do’s alle beachtet und die Don’ts alle vermeidet… der ist dennoch noch nicht am Ziel. Denn dieser komische Wettlauf über 42,195km hat einfach ein paar eigene Gesetze.

Wobei so eine Teilnahme den Marathon doch etwas kleiner macht, als er als Aussenstehender erst einmal ist. Es ist nunmal ein langer Lauf, länger als sonst, aber nicht sonderlich extrem. Im Gegensatz zu den vielen einsamen LaLa mit Musik oder ohne, mit Vögelgezwitscher oder Hörbuch – es ist viel mehr los, alles viel kurzweiliger und natürlich muss man sich um weniger kümmern. Dafür darf man schneller laufen.

Irgendwann war ich der Ansicht, Marathon muss nicht sein. Dabei bleibe ich sogar – trotz mancher Fehler hat es mir zwar Spaß gemacht, aber die Herausforderung auf Unterdistanzen schnell(er) zu sein unterscheidet sich nur in wenigen Punkten vom Marathon. Schon allein dadurch, dass man mehrere male seine 10er oder HM Bestzeit im Jahr angreifen kann, beim Marathon vielleicht zweimal. Das ist vielleicht für mich der einzige Reiz, den der MRT bietet. Die Langfristigkeit mit der man Erfolg oder Misserfolg zu tragen hat.

Meine nächste Marathon-Teilnahme habe ich trotzdem schon geplant. Vielleicht kann ich nach dem Haspa Marathon nächstes Jahr meine Liste erweitern, ein paar Punkte werde ich auf jeden Fall streichen.

Aber sind wir mal ehrlich, wir Menschen unterscheiden uns so sehr, dass alle Marathonläufer zusammen locker 1.001 unterschiedliche Fehler machen und trotzdem ins Ziel kommen. Was ist eigentlich euer größter/schönster/bester Fehler oder euer wichtigstes to-do (von trainieren mal abgesehen)? Ich bin gespannt.

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2 Kommentare

  1. Für mich ist Marathon ja ein langer Lauf am Sonntag in einem Tempo, dass ich zwei Tage vorher nicht für möglich halte und von dem ich eine Woche später nicht mehr weiß, wie ich das je geschafft habe. Ansonsten kann ich das nur sagen: Sightseeing-Touren am Vortag sind wirklich nicht optimal. Zum Glück habe ich darüber hinaus noch keine negativen Erfahrungen gemacht. :-)

  2. Do:
    Lauf einfach so wie du Bock hat … und wenn es am Ende dann weh tut, dann muss man da halt durch! :)

    Alternatives Do:
    Wenn es nicht mehr geht, dann nimm komplett Tempo raus und gehe ins Ziel. Jeder Finisher ist ein Held.

    Don’t:
    Voller Fokus auf Durchgangszeiten, Herzfrequenzen etc. … der Lauf soll Spaß machen und keine Pflicht/kein Zwang sein.

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