Eins zu Eins

Wie ging schnell noch mal der letzte Marathon aus? Ach ja, genau 1:1 nach Elfmetersprinten. Öhm … nö – halt falsche Sportart. Dennoch hat der Titel für mich ab sofort eine feste Bedeutung.

Nach dem Stadtlauf Nürnberg zeigte mir meine Frau ein Video, dass sie von meinem Lauf auf der Zielgerade gemacht hatte. Es hat durchaus gute Gründe, warum es nicht hier zu finden ist. FSK18 – jugendgefährdende Körperhaltung!!! Quasimodo sieht im Gegensatz zu mir aus, wie ein hochgereckter Hüne!

Klar – die Voraussetzungen könnten nicht schlechter gewesen sein. Immerhin hab ich überzogen und war mächtig ermüdet. Dennoch bei meinem vorletzten 10er gab es vom Veranstalter ein Einlaufvideo – da sah ich vielleicht nicht sehr glücklich aus (wer tut das beim 10er Einlauf schon) aber immerhin lief ich aufrecht.

Ein Foto von der Ziellinie des Metropolmarathon nach 21,1km war auch nicht ganz so schmeichelhaft, aber noch in den Grenzen. Aber das Ergebnis in Nürnberg war einfach erschreckend. Kaum noch Spannung im Oberkörper, Schlurfschritte und eine Dynamik in der Armbewegung wie ein Tyrannosaurus Rex.

Nun kann ich mich ja nicht herausreden, dass ich es nicht gewusst hätte. Den ganzen Sommer durch habe ich mir selbst in den Ohren gelegen mit „ich müsste mal wieder“ und „ich sollte doch mal“ Rumpfstabiübungen zurück ins Programm aufnehmen. Letzten Winter habe ich fleissig trainiert, teilweise 3×30 Minuten in der Woche mit sehr guten Fortschritten. Nach dem Sommer kam kurz die Motivation wieder, allerdings brachte sie die Ernüchterung mit – nach 60 Sekunden „The Plank“ fühlte ich mich, als müsste ich gleich über selbige springen… willkommen im Schweinehund-County. Natürlich hab ich das zum Anlass genommen nicht wieder anzustrengen.

Das Schreckensvideo verbunden mit meinem Hamburg-Marathon-Ziel hat mich endlich aufgerüttelt. Ich mache wieder Rumpfstabi-Übungen UND dokumentiere sie jetzt auch. Nur was man messen kann, kann man auch steuern. Runalyze verdeutlicht meine Bemühungen ja mit dem witzigen Strichmännchen, dass eine Rumpfbeuge macht… und hinter diesem Männchen steht endlich mal wieder eine vernünftige Zahl.

Aber wie so oft, wie misst man denn „vernünftige“ Rumpfstabilität. Etwas zu messen ist das eine, aber – und das weiß ich nicht nur aus Job und Studium – ein Ziel muss her. Bekanntlich sollten Ziele einfach zu messen, anspruchsvoll, verständlich usw. sein. Irgendwo hatte ich in letzter Zeit so etwas aufgeschnappt, es muss auf Facebook gewesen ein. Darum gilt bei mir ab sofort unentschieden:

1 KM gelaufen = 1 Minute Rumpfstabilität

Das macht aktuell grob gerechnet 3×15 Minuten Rumpfstabi – steigt aber mit meinen steigenden Umfängen weiter an. Es ist eindeutig weniger, als ich letztes Jahr gemacht habe, aber das Ziel verdeutlicht für mich einen Minimalstandard.

Die Übungen habe ich so weit alle im Kopf, dennoch werde ich bald noch mal „Athletiktraining für Ausdauersportler“ durchgehen und sehen was ich noch mit aufnehmen kann. Beim gestrigen lockeren Lauf mit Endbeschleunigung habe ich auf jeden Fall schon gemerkt, dass ich wieder Übungen mache. Das regelmässige relativ leichte Training verbessert im Alltag fast sofort die Muskelspannung und die Haltung … und das sollte ich mir tatsächlich nicht wieder aus der Hand nehmen lassen.

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2 Kommentare

  1. Danke für den Hinweis Steffen. Ich habe nochmals quer durch YouTube geschaut, aber leider das Video auch anderweitig nicht mehr gefunden.
    Wie ich finde sehr schade, denn es hatte einige Vorteile :-(
    Ich habe den Beitrag mal kommentiert, damit sich keiner einen Wolf sucht.

    Meine bisherigen Erfahrungen mit dem Programm aus dem Buch „Athletiktraining für Läufer“ ist allerdings auch ganz gut.

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