Metropolmarathon

Metropolmarathon Fürth 2013

Metropolmarathon Fürth 2013

Kaiserwetter

Das war er der Metropolmarathon in Fürth: Kaiserwetter, Sonnenschein 20°C und eine super Stimmung. Angefangen hat alles heute Morgen um 5:45 Uhr als mein Wecker klingelte und mein Weg zur Terasse führte. Klar, von den gemeldeten 17°C und bewölkt keine Spur, immerhin war es ja schon 14°C und in Fürth ist es noch etwas wärmer. Aber eines nach dem anderen…

7. Metropolmarathon Fürth – gute Gründe

Naja ob meine Gründe so gut waren, sagen wir sie sind logisch. Fürth ist für mich in einer Stunde zu erreichen, Ortskenntnis ist grundlegend vorhanden, die Zeit hat gepasst (bald „feiere“ ich meinen ersten Laufgeburtstag) und – das war mir ganz wichtig – die Veranstaltung ist groß und die Gefahr mit meiner Leistung irgendwo allein zu laufen sehr gering. Angemeldet habe ich mich schon frühzeitig, somit durfte ich für den HM beim Metropolmarathon 29 EUR bezahlen. Was bekommt man dafür?

Organisation und Drumherum

Metropolmarathon

Fahrer … ähm Läuferlager

Start- und Zielbereich befinden sich auf der Fürther Freiheit, zentraler geht es wirklich nicht. Im direkten Umkreis gibt es 3 Parkhäuser, der Hauptbahnhof ist auch keine 500 Meter entfernt. Somit erreicht man die Veranstaltung wirklich stressfrei. Ich habe direkt hinter dem Läuferbereich geparkt, die Tagespauschale von 5,00 EUR geht absolut in Ordnung.

Beim abholen der Startunterlagen musste ich kaum warten, gleiches galt bei der Taschenabgabe. Vor Ort gab es genügend Toiletten, einen Massage-Service und einen Shuttle-Bus zu Duschgelegenheiten. Auch die Abholung der Taschen ging zügig vor sich.

Der Veranstalter selbst spricht davon, dass der Metropolmarathon der zweitgrößte seiner Art in Bayern wäre. Das klingt zwar super, allerdings starten die meisten Teilnehmer beim Halbmarathon und die Teilnehmerzahlen werden natürlich auch durch die Schülerläufe (ca. 1.300) nach oben gepusht.

Die Strecke ist zweigeteilt, es gibt eine Halbmarathonstrecke und eine Volkslaufstrecke (¼-Marathon).  Sprich wer dieses Jahr Marathon laufen wollte, musste einmal um die HM-Strecke und dann zweimal durch die deutlich belebtere Volkslaufstrecke. Das bringt natürlich Stimmung, Zuschauer und verkürzt sicherlich auch den Organisationsaufwand, wenn man nicht 5 Stunden lang die weitläufige HM-Strecke absperren muss. Was an der Volkslaufstrecke passiert, kann ich natürlich nicht sagen – aber das Fürth-Sightseeing habe ich hinter mir.

Mein Metropol(halb-)marathon

Da der Halbmarathon als erstes um 9.00 Uhr startet gab es nicht viel zu sehen. Warmlaufen und dann ab in die Startaufstellung. Ich hab‘ mich defensiv im hinteren Drittel eingereiht, deutlich hinter den 2:00 Ballons, die so immerhin als Ziel gut waren.

Punk 9 Uhr ging es auf die Strecke, die ersten 2 Kilometer noch durch die Innenstadt. Apropos Kilometer, den ersten Kilometer habe ich gleich mal falsch abgedrückt (hab aus dem Augenwinkel wohl das 22km Marathonschild gesehen, danach wurde es auch nicht besser,  denn die Autolap Funktion war an, ich hab das piepen nicht gehört und habe wieder falsch abgedrückt. Damit war mein Plan 1:55 auch schon für die Tonne, denn mein wirkliches Tempo war mir erst mal nicht klar.

Durch den Stadtpark ging es zur Trolli-Arena und zur ersten von 11 Verpflegungsstellen (das gilt aber für die Gesamtstrecke, auf der HM-Strecke waren es aber auch absolut ausreichend!). So langsam wurde ich warm, es ging wieder durch den Park und weiter durch ein Wohngebiet in dem die Anwohner netterweise ihre Rasensprenger der Öffentlichkeit zur Verfügung stellten.

Ich hatte mich an einen markanten Läufer geheftet, der mit ca. 5:30 unterwegs war. Allerdings erfolgt vor dem ehemaligen Flughafengelände ein Anstieg, bei der Verpflegungsstelle an deren Fuß habe ich ihn verloren und das Feld hat sich erst einmal wieder auseinandergezogen. Weiter ging es durch das Industriegebiet an dessen Ende wieder eine Verpflegungsstelle wartete. Auch jetzt noch keinerlei Probleme – mein Tempo schwankte zwischen 5:25 und 5:36.

Nach einer kleinen Bergabpassage bogen wir in ein Wohngebiet ab. Sämtliche Anwohner haben wohl den Metropolmarathon zur Partyzone erklärt. Eine private Verpflegungsstation, Rasensprenger, Musik und eine wahnsinns Stimmung kam bei den Läufern wirklich prima an. Ich fühlte mich prima, Halbzeit war auch vorbei also nutze ich die Abwärtspassage nach Unterfarrnbach um etwas Tempo zu machen.

Leider machte mir eine Rampe über die Bundesstraße und den Europakanal einen Strich durch die Rechnung, plötzlich meinten meine Waden zicken zu müssen. Bergauftempo der Temposteigerungen sorgten dafür, dass ich sofort auf die Bremse trat, da sich ein Krampf anbahnte.

Ab Kilometer 15 war dann der Ofen aus. Kreislauf war absolut OK, auch die Auswertung zeigt, dass ich nicht am Ende war – aber mein Gaspedal klemmte. Ich fühlte mich auch so als hätte ich noch Tempo aufnehmen können, aber jeder Versuch endete in Schmezen, also habe ich es lieber sein lassen denn Prio 1 war ein zufriedener Zieleinlauf.

Die Entscheidung hat leider auch dazu geführt, dass ich KM 18 und 19 mit am langsamsten waren. Die Sonne schien inzwischen schon gnadenlos, es gab kaum Schatten und irgendwie hatte ich mich hinter den Volksläufern die auf die Strecke einscherten zu einer 6er Pace hinreißen lassen. Zum Schlußspurt hat es – irgendwie – doch gereicht und nach ein paar schmerzhaften Sekunden war ich glücklich und zufrieden, vor allem weil meine Familie tatsächlich direkt an der Ziellinie auf mich gewartet hat.

Halbmarathonpremiere in 1:58:37

Metropolmarathon

HM-Finisher :-)

Natürlich hab ich mich als Erst-Halbmarathoni wie ein Schnitzel über die Medaille gefreut. Gestoppt hatte ich 1:58:38 womit ich durchaus absolut zufrieden bin. Selbst mit 1:55 hätte ich micht nicht besser gefühlt. Der Urkundendruck ergab, dass ich mich nur um 1 Sekunde verstoppt hatte. Um so besser.

In meiner „Leistungsklasse“ braucht man ja nicht über AK oder Gesamtplatzierungen sprechen – eigentlich! Denn immerhin ist mein Anspruch ja auch nur durchschnittlich zu kein. Das habe ich auch fast geschafft. 531ster von 1.033 Männern – damit bin ich absolut zufrieden. In der M30 wurde ich 67ster von 119.

Zufrieden gings in den Läuferbereich in dem die 2 Std. Halbmarathonis mit den 1 Stunde Volksläufern kollidierten. Irgendwann kam ich aber noch zu meinem Weizen und konnte mich umziehen um meine Familie zu treffen.

21,1 km Wettkampfam 16.06.2013

1:58:375:37/km163bpm52 hm

http://run.42.einsneunfuenf.de/shared/3v

Metropolmarathon Fürth – mein Fazit

Brooks PureConnect

Auch das Arbeitsgerät hat eine Pause verdient

Ich kann sagen, dass ich rundherum Happy bin. Eine tolle abwechslungsreiche Strecke die sich allerdings vom Gefühl her nach deutlich mehr als den von GarminConnect angezeigten 70 Höhenmetern anfühlt. Auf der Volksklaufstrecke ist sicher deutlich mehr Partystimmung, die HM-Strecke ist schon sehr weitläufig. Die Entscheidung die Marathonis kein zweites mal da rauf zu schicken kann ich absolut verstehen.

Die Organisation ist prima und die Anzahl der Verpflegungsstände ist beinahe schon übertrieben hoch, wobei ich bei diesem Wetter gerne jedes Wasser mitgenommen habe. Also: tolle Strecke, tolle Organisation, gut erreichbar und für mein Gefühl bei frühzeitiger Anmeldung auch vernünftig im Preis.

Ich kann den Metropolmarathon auf jeden Fall empfehlen und kann mir gut vorstellen ihn auch nächstes Jahr mit in die Planung aufzunehmen. Als kleiner Anreiz; bei Runnersworld gibt es auch schon eine Bildergallerie mit vielen Eindrücken.

 

Veröffentlicht in Road, Wettkampfberichte und verschlagwortet mit , , .

10 Kommentare

  1. Super! Wenn man am Ende zufrieden mit der Leistung ist, ist doch alles bestens gelaufen. Da kann man Schwächephasen doch ganz einfach im Fazit hinten an stellen.

    Weiter so. :-)

  2. Welche Schwächephasen?!? ;-)

    Nein, aber im Ernst – ich hab wieder einiges gelernt und freue mich schon auf den nächsten HM.
    Vor allem bin ich mir nach der Grübelei auch sicher, dass ich lieber planlos bleibe, denn der Lernprozess über mich selbst und das Training ist ein spannendes Ding. Das will ich nicht an einen Trainingsplanautor auslagern.

    • Find ich auch gut. Ich mag das auch nicht wenn mir ein Trainingsplan vorschreibt wann ich wie lange zu laufen habe. Und hey .. du bist ins Ziel gekommen. Das ist doch ein guter Schritt. Wenn man schneller laufen – denk ich mir – kann man das immer noch machen. Aber erstmal ins Ziel kommen. Dann ist der erste große Schritt schon getan!

      • Ja, ich hatte es ja bei den Zielen schon geschrieben – schneller werden ist natürlich auch eins davon. Ob es deutlich schwerer zu erreichen ist als eine bestimmte Distanz kann ich nicht sagen, aber für einen Laufanfänger ist das Ziel „schneller werden“ eben viel abstrakter, weil dazu viele Baustellen gehören.

        Aber wenn man die Baustelle in den Griff bekommt, hat man – denke ich – bereits sehr viel gelernt. Da mag ich eigen sein, aber ein Laufziel, dass ich durch meine persönliche Erfahrung erreicht habe, wiegt für mich etwas mehr, als eines dass ich nur fleissig nach einem Trainingsplan „abtrainiert“ hätte.

  3. Hey gratuliere, das klingt doch super! Beim Debut unter 2h, was will man mehr? Es klingt außerdem so, als hättest Du den Lauf insgesamt – trotz „Schwächephase“ – genossen. Und ICH finde, das ist das Wichtigste überhaupt.
    Also nochmal: gratuliere!
    Viele Grüße,
    Thomas

    • Hi Thomas,

      ich habe den Lauf auf jeden Fall genossen – vor allem hab‘ ich mich riesig gefreut, dass direkt an der Ziellinie Frau und Sohn gewartet haben :D ! Weil ich das Gefühl nicht opfern wollte, hab ich mich teilweise auch geschont, die Entscheidung war aber auf jeden Fall richtig.

      VG
      Daniel

  4. Nun ist er Geschichte der erste Halbmarathon, du hast ihn unter zwei Stunden geschafft und schreist schon nach mehr, das ist ein gutes Zeichen, und du wirst den zweiten mit Sicherheit und guter Vorbereitung um einiges schneller laufen, da könnte ich jetzt schon wetten.

    Teste dich aus, so wie du es beschrieben hat, laufe weiter planlos, durch Laufen lernt man Laufen, das ist nicht nur so dahin gesagt, sondern es entspricht der Realität.

    Freut mich, dass es für dich ein schönes Erlebnis war und – vor allem – dass du schon wieder mit dem Gedanken an den nächsten spielst.

    Wir dürfen gespannt sein, es erinnert mich an meine Anfänge, mein erster endete in 1:46 – ich sehe dich auch schon mindestens dort, denn Übung macht ja bekanntlich ………………….. ;)

  5. Das ist unfair, weil dagegen würde ich nicht wetten. Da würde ich bestimmt verlieren.
    Vor allem geht es mir heute bis auf ganz wenig Zipperlein (Adduktoren und Gluteus) gut und kann Morgen sicher schon wieder einen lockeren Lauf absolvieren. Wobei die Wärme sicher sowieso mein Tempo regulieren wird ;)

  6. bei meinem ersten Halbmarathon in Frankfurt am Main lief ich in 1:50 Stunden. Damals war ich noch Männer Hauptklasse (26?) unter 30. Am selben Tag fuhr ich mit dem Zug an und spielte am Tag zufuhr noch 2 Stunden Fußball.
    Die Strecke ging durch den Frankfurter Wald. Zweimal die selbe Strecke…

    Beim nächsten Halbmarathon wird die Zeit auch noch besser, denn beim ersten Male kannst du deine Zeit und dein Tempo in keinsterweise einschätzen.

    mit sportlichem Gruss

    volkslaeufer= Peter Grosse

    • Hallo Peter,

      ja früher… war wenigstens bei mir nicht alles besser ;-) … mit 26 wäre ich schon nach dem Warmlaufen kolabiert und hätte sowieso die ganzen Leute die so im Kreis laufen für Bescheuert erklärt. So können sich die Zeiten ändern.

      VG
      Daniel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert