rudern wie Frank Underwood, Waterrower

rudern wie Frank Underwood

Manchmal schließt man sich ja einen „Trend“ an ohne es wirklich zu wissen. Mir geht es aktuell so. Erst im Zuge der Recherche für den Blog hier musste ich feststellen, dass Franics J. Underwood einen Trend begründete, der Spinning als Heimtrainer ablöste.

Gerade natürlich absolut verständlich! Wenn man ständig dabei ist Intrigen zu spinnen, Gegner aus dem Weg zu räumen und seine Karriere voranzutreiben bleibt eben wenig Zeit für ein Fitnessstudio. Hin und wieder kann man vielleicht noch mit seiner Frau eine Runde im Park joggen, aber dann muss der gesamte Sicherheitsstab mit. Klar, da trainiert man lieber Zuhause.

Und so kam es, dass unser liebster fiktiver Präsident der Vereinigten Staaten, den Waterrower einem breiten Publikum bekannt gemacht hat. Ich gebe zu, auch ich mag House of Cards, kannte den Waterrower allerdings schon vorher.

Das ist auch eines der wenigen Produkte, bei dem ich jederzeit einen Testbeitrag auf meinem Blog verfasst hätte bei kurz- bis mittelfristiger Überlassung eines Testobjekts :).

Aber in Wirklichkeit komme ich ganz anders zu Franks Lieblingstrainingsgerät. Schon die letzten Jahre schleiche ich immer wieder um das Thema Ruderergometer, zuerst las ich bei der berühtem Frau Schmitt davon.

Da gibt es ja einiges auf dem Markt. Von ganz billig bis zu luxuriös teuer. Irgendwo in der Mitte findet man die Waterrower – eine Mischung aus Naturholzmöbel, Foltergerät und Rudermaschine.

Da kam mir die Verletzung … ähm … naja … also gerade recht. Ihr wisst schon wie ich das meine. Immerhin wird gerne behauptet, dass rudern eine der gesündesten Sportarten der Welt sei.

Nun gut, man trainiert die Ausdauer, aber zusätzlich auch einen großen Teil der Körpermuskulatur. Netterweise zum großen Teil die Beine. Allein deswegen schon interessant für Läufer und Fahrradfahrer. Zusätzlich bekommt man als Bonus aber noch Kraft(ausdauer)training für den Core und den Rücken. Also all das was wir so gerne vernachlässigen (also ich).

Aber fangen wir mal mit dem wichtigsten an – der Optik. Die ist unstrittig. Mit dem Design und der Machart kann sonst kaum ein anderer Ruderergometer mithalten. Das Teil ist einfach schön. Es ist aus Holz, es ist wertig verarbeitet und macht auch an der Wand stehend einen guten Eindruck. Aber seht selbst.

Bevor man sich der Freude der Heimruderei hingeben kann steht erstmal der Aufbau. Geliefert werden zwei doch recht große Kartons. Der Rest erledigt sich für den geübten Ikea-Schrauber in einer halben Stunde. Dann noch 15-19 Liter Wasser einfüllen und schon kann man fast loslegen.

Fast deswegen, weil man auch beim gesündesten Sport was falsch machen kann. Im Gegensatz zu Frank Underwood im obigen Video sollte man nämlich nicht so nen krummen Rücken machen. Also noch kurz ein Video angeguckt und dann kann es wirklich losgehen.

Die Rudertechnik ist relativ leicht zu erlenen und wer regelmässig trainiert kann ziemlich schnell Ergebnisse erzielen ohne dabei vom Waterrower zu kippen. Als Einstieg werdne 30-40 Minuten mit 20-23 Schlägen pro Minute empfohlen. Letztlich gibt es aber viel mehr Möglichkeiten, beispielsweise kurze Ruderintervalle mit anderen Kraftübungen zu kombinieren (Squats, Liegestützen usw.).

Ich persönlich rudere gerne zwischen 40 und 60 Minuten. Für Einsteiger eher nicht geeignet, dazu sollte man zum einen schon etwas trainierte Bauch- und Rückenmuskulatur haben und auch Erfahrungen im Ausdauertraining mitbringen, sonst gehen einem schneller die Lichter aus als man meint, immerhin trainiert man deutlich mehr Muskelgruppen als beim Laufen oder Radfahren.

waterrower-9Aktuell meint es die gesamte Sportwelt gut mit den Ruderern, denn in der neusten Fenix 3 Beta gibt es tatsächlich auch eine App für Indoor (und Outdoor) Rudern. Viele Daten kann die Uhr nicht abgreifen, letztlich bleibt Indoor nur die Anzahl der Schläge und die aktuellen Schläge pro Minute. All das zeigt auch der Trainingscomputer, der beim Waterrower mitgeliefert wird, an – dafür gibt es dort ab Werk keine Möglichkeit die Pulsfrequenz anzeigen zu lassen.

Letztlich alles nur Dinge für absolute Datenfetischisten. Ansonsten kommt man auch mit dem Trainingscomputer oder einer Uhr zurecht. Das Körpergefühl steuert relativ schnell die Belastung. Als Läufer erzielt man mit moderatem Training eine Belastung die dem GA1-Bereich im laufen entspricht. Nach ein paar Einheiten habe ich selbst aber schon HF-Raten von >80% der HFMax erzielt … das fühlt sich im Gegensatz zu Radfahren oder Laufen aber GANZ anders an!

Neben der Optik, dem Trainingsanreiz bleibt noch der Wellnessgedanke, denn mit jedem Zug rauscht das Wasser im Tank vor sich hin. Das ist nicht nur für den Trainierenden angenehm sondern auch für alle im Haus. Probemlos trainiere ich Abends. Der Waterrower ist damit viel leiser als mein Rollentrainer und durch die ständige Vor- und Rückbewegung schwitzt man auch nicht so schnell (natürlich nur so lange, wie man einen nicht geheizten Raum hat in dem man das schöne Teil stellen möchte).

Eine Frage steht aber noch aus. Leider leider habe ich keine 1499 EUR für das wunderbare Modell in Esche hingelegt, wie es aktuell in meinem Sportzimmer residiert. Als Vizepräsident oder Mehrheitsführer im Kongress geht das sicher in Ordnung, ich kann das aktuell leider nicht mit dem Familienbudget vereinbaren.

Dafür hat Waterrower aber vorgesorgt, denn es gibt ein Mietmodell, gerade für die dunkle Jahreszeit eine Überlegung wert. Für knapp 10 EUR in der Woche und einer einmaligen Gebühr von 49,95 EUR bei 3 Monten Mindestmietzeit kann man testen was der Waterrower so kann. Bis zum Frühling bleibt das Sportmöbel jetzt erstmal bei mir, bis auf ein paar Blasen an den Händen, hatten wir bisher auch keine Differenzen.

Wenn man das Gerät behalten möchte gibt es auch Möglichkeiten zur Übernahme. Bei mir leider nicht so attraktiv, denn ich habe kein gebrauchtes sondern ein nagelneues Rudergerät geliefert bekommen. Dafür erfreue ich mich am Neuwagengeruch ;).

Einen Waterrower kann man aber auch kaufen, wer das nötige Kleingeld hat und gerne Zuhause trainiert, dem kann ich das Sahnestück nur empfehlen. Netterweise ist man nicht auf den Versand angewiesen, wer möchte kann das Gerät dann auch erstmal beim lokalen Dealer proberudern und sich überzeugen ob man damit klarkommt.

Aber jetzt genug geschwärmt, ich muss mich um die Erhaltung meiner Macht und die Beseitigung unliebsamer Sportblogs kümmern… natürlich auf meinem Waterrower.

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3 Kommentare

  1. Jetzt habe ich doch erstmal schauen müssen wer dieser ominöse Frank überhaupt ist :) Ich oute mich hiermit als Non-Serienjunkie :)

    Sind schon schick die Teile, aber leider zu teuer und zu groß. Wüsste weder spontan wo ich so ein Ding hinstellen, noch wann ich rudern sollte. Ich vernachlässige ja meine Hanteln schon ziemlich…

    • Ein Ruderergometer ist ganz klar ein Luxusprodukt. Wenn man mal sieht was andere Sportarten so an Geld kosten bemerkt man erst wie günstig Laufen wirklich ist ;-)
      Auch die anderen vergleichbaren Produkte liegen in dem Preisbereich, groß sind sie natürlich auch.
      Ohne einen separaten Raum hätte ich mir das Vergnügen jetzt auch nicht gegönnt … auch wenn der Waterrower im Wohnzimmer sicher acuh gut aussieht. Aufgeräumt nimmt er weniger Platz weg als ein Stuhl.

      Aber ansonsten klarer Luxus. Ich hab mir damit einen kleinen Traum erfüllt und dass ich ihn am Ende der Mietdauer kaufe ist recht unrealistisch, vor allem weil es dann schon wieder Frühling wird ;)

  2. Frank Underwood und sein schönes Gerät sind mir schon aufgefallen. Und bei Manufakcum-habe ich auch schon so eine Schönheit in Holz zu bewundern können. Leider habe ich nicht so einen schönen Keller wie Frank, deshalb rudere ich im Studio mit unpersönlichen Plastik-Elektronik-Geräten. Ich hoffe mal, dass der sportliche Effekt der selbe ist. Spaß macht es auf jeden Fall und ich würde auch gerne mal ausprobieren, wie es sich so mit echtem Wasser und echtem Ruder rudert. Vielleicht ergibt sich einmal die Gelegenheit.
    Viele Grüße
    Alexandra

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