Stairway to Hell

Die große Gefahr, wenn man mich nach etwas total bekloppten fragt ist, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit JA sagen. So geschehen vor ein paar Wochen, als mich Andre – seineszeichens Mitglied im #KCHNCRW Treppenteam – fragte ob wir denn nicht mal auf der Original Treppe trainieren könnten.

Als Außendienstler stellen die 240km nach Radebeul für mich mal kein großes Problem dar, aber einen Tag am Wochenende dafür zu opfern ist für die Familie nicht sonderlich nett. Allerdings war meine Frau nach dem Wort Dresden Feuer und Flamme für die Idee – es wird ein bekloppter erweiterter Familienausflug.

Grundsätzlich hatten wir uns mal nichts vorgenommen … erstmal. Das Wetter die letzten Tage machte auch Freude, bis eben … naja auf den heutigen Samstag. Irgendwie doof. Andre fragte mich noch, ob uns der Regen davon abhalten würde.

NEIN, denn so steht es im Treppengesetz! Die Treppe war gesetzt … trotz Kälteeinbruch, Regenschauer und Sturmwarnung (oh man… was für eine blöde Idee). 10:00 Uhr Treffpunkt an der Treppe … Ziel: Originalrunden laufen (also Start oben), somit saß die ganze Familie um viertel vor Acht im Auto auf dem Weg nach Dresden… und keiner fand das schräg.

METM, Treppentraining

Vorher war die Welt noch in Ordnung!

Die Fahrt zeigte aber schon was uns erwartete, es war regnerisch und WINDIG! Zeitgenau kamen wir an und Andre und Karen waren kurz danach da. Wir machten uns bereit für diesen Irrsinn, Karen lief Richtung Elbe los und meine Family machte sich bereit zum shoppen. Das Ziel war nach ca. 2h wieder aufgesammelt zu werden.

Oben stürmte es bereits kräftig, es war kalt (noch!) und wir stürzten uns zum ersten mal die Treppe hinunter.

Als Ziel waren noch irgendwie 1.000HM ausgemacht worden, also 11 Runden … absolut im Unklaren was das genau bedeuten würde. Am wichtigsten war sowieso die Prämisse so realitätsnah zu trainieren wie nur möglich, deswegen war im Auto auch Kuchen platziert!

Der erste Abstieg machte schon klar, abwärts laufen ist zum Glück nicht so fordernd wie befürchtet, aber ist ganz schön anstrengend für den Kopf. Vor allem im späteren Verlauf merkte ich das immer mehr. Viele schnelle kleine Schritte – quasi Lauf-ABC geschenkt. Gefühlt läuft es sich auf der Treppe einfacher abwärts als auf dem Trail. Hier hatte ich diese Woche auf Dienstreise getestet wie man ca. 350 Höhenmeter am Stück abwärts läuft.

Unten an der Treppe angekommen ein Stück die Straße runter, wenden und die Straße wieder hoch. Anfangs noch ganz einfach wurde dieser kleine Hügel am Ende doch etwas herausfordernder. Dann ging es auf die Treppe.

Man sagt ja gerne, dass es auf die Technik ankomme. So richtig habe ich heute keine gefunden. Während Andre recht konstant 2 Stufen auf einmal nahm wechselte ich ab. Für die 2-Stufen-Technik fehlt mir aktuell die Kraftausdauer. Einzelstufen ist aber ziemlich intensiv und geht fies auf die Waden. Deswegen wechselte ich bunt ab, ebenso mit dem Abstützen auf den Oberschenkeln und der Benutzung des Geländers.

Zur Dokumentation habe ich mal eine Runde – abwärts und wieder aufwärts – gefilmt. Abwärts sieht etwas schräg aus, da habe ich die Kamera nicht richtig gehalten und Steady Shot sorgt dafür, dass es etwas komisch aussieht. Aber man bekommt dennoch einen guten Eindruck von der Treppe.

Unsere Trainingsrunden pendelten Anfangs bei 9 Minuten am Ende eher 10. Die beste Runde war die 6. die wir nach einer kurzen Pause gelaufen sind. Das lässt hoffen, dass Pausen die Belastung etwas verkraftbarer machen.

Ingesamt hatte ich mich auf die 1.000HM eingeschossen (also mind. 12 Runden), lies mir aber noch eine Runde rausquatschen, also kam ich letztlich auf 13 Runden, ca. 1.195 Höhenmeter und 2:10h Belastungsdauer. Ganz schön hartes Brett! Andre machte dem inneren Monk zu liebe die 15 Runden voll.

Auch wenn ich noch gewollt hätte, es ging nichts mehr. Zu viel Schmerz beim steigen, die Woche mit 7h Training steckte schon in den Knochen und die Zielzeit (mind. 2h) sowie die Höhenmeter waren erreicht.

Was habe ich nun heute auf der Treppe gelernt?

Abwärts laufen ist ganz schön fordernd aber fühlt sich dennoch gut an, kontinuierlich in eigenem Tempo aufwärts steigen ist echt fies. Wobei die 5er-Belastung auch was anderes ist. Aber fürs Training ganz erhellend.

Ich fühlte mich nach den Pausen direkt wieder frisch, erst jetzt fängt es an hier und da zu ziehen. Den restlichen Tag über war alles ganz ok. Auch das ist eher eine gute Sache.

Ich habe gelernt, dass auf dem Vorfuß die Treppe hochgehen – wie ich es sonst tue – hier nicht funktioniert. Das kostet zu viel Kraft. Aber die Stufen haben eine gute Entfernung für den 2er-Rhythmus. Ich werde wohl doch die Treppe in der Nähe meiner Schwiegereltern aufsuchen… hoffentlich erkennt mich dort keiner, nicht das ich noch unbequeme Fragen beantworten muss ;-)

Die Kraftausdauer kann ich noch aufbauen und das ganze wird mir auch beim ZUT helfen, zudem war es irgendwie doch ganz cool … denn wir waren länger an der Treppe als die anderen Leute die da so hoch und runter getigert sind. Zudem gab es Kuchen.

An dieser Stelle bedanke ich mich gleich mal bei Andre für die Idee und die nette Treppenbegleitung. War sehr kurzweilig beim leiden. Vielen Dank an Karen für den frisch gebackenen Kuchen (verdammt lecker) und natürlich an meine tolle Family die solche Spinnereien immer wieder mitmachen, vor allem am Ende bei dem Sauwetter eine echte Herausforderung.

Letztlich war das mal wieder ein tolle Tag, nette Leute von Twitter getroffen, Kuchen gegessen, tolle Sachen erlebt, schöne Zeit mit der Familie gehabt. Alles Dinge die nicht selbstverständlich sind … deswegen freue ich mich um so mehr darüber.

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