Schluss mit der Romantik

Unsere modernen Zeiten treiben uns zu unnatürlichen Verhalten. Dabei meine ich nicht mal die ständige Verfügbarkeit von fettigen und zuckrigen Essen, oder die hohe Anzahl an Stunden die man sitzend zubringt, wo doch hocken viel besser wäre. Nein ich meine das psychologisch!

Wir werden ständig umgarnt von Heilsversprechen. Das Internet (oder wenigstens ein Teil meiner Filter-Bubble) besteht auch aus zuckersüßen Dingen, die mich ebenso verlocken wie Kuchen und Kekse. Der zuckersüße Motivationssprech tropft aus den Social-Media Kanälen.

Allen voran ist Instagram zu nennen. Sport-Accounts bestehen dort aus plakativen Vorher-Nachher Fotos mit dem Versprechen das Mittelchen A oder Trainerchen B genau dieses Ergebnis garantieren. Die Bilder mit den tollen Motivationssprüchen werden herumgereicht, wie früher in der Schule Sammelaufkleber. Es ist doch ganz zuckersüß einfach. Du bist derjenige der Deinen Erfolg bestimmt – das wird uns vorgesäuselt. Man muss es nur wollen und schon klappt es.

Anderes Beispiel – etwas analoger. Weil ich seit Jahren vergesse die Runners World zu kündigen, flattert dieses inhaltlich dünne aber werblich dicke Blatt einmal im Monat in meinen Briefkasten. Darauf, darin und drumherum … glücklich aussehende, entspannte Läufer. Trainingstipps wie man mit nooooch weniger Training Marathon in 2:03 läuft und dabei die Fettpölsterchen schmelzen (klar … am besten mit Fettverbrennungspuls joggen).

Die RW ist eine Propaganda-Zeitschrift für die Motivationsindustrie. Du musst es nur wollen, dann klappt es von alleine … und wenn du möglichst wenig trainierst wirst Du noch schneller. Es wird vor Übertraining gewarnt, in einer Zeitschrift deren Zielgruppe eigentlich nicht die langjährig laufenden Abo-Kündigungs-Vergesser sind, sondern die Neusportler die spätestens in gut 2 Monaten wieder auf die Straßen und in die Fitnessstudios quellen um die aus den Hosenbünden quellenden Bauchringe wenigstens bis Anfang/Mitte Februar in Schach zu halten.

Denn eines ist klar, man muss es nur wollen … und natürlich einen 24-Monatsvertrag im Fitnessstudio unterschreiben.

So dreht sich das Karussell weiter. Ob Twitter, Facebook oder fragwürdige TV-Show. Überall ist sie die Motivation. Man braucht welche … und wer welche hat, der hat auch Spaß. Ja verdammt viel Spaß. Denn was zählt ist nämlich Spaß.

STOP THAT BULLSHIT

Ich sag‘ euch mal was. Ich halte das für Bullshit! Motivation und Spaß sind Heilsversprechen geworden die etwas in den Hintergrund stellen, was viel viel viel wichtiger ist. Hippe Instagram-Fotos machen Dich nicht zum Sportler! Motivationssprüche verbrennen Deine Kalorien nicht! Möglichst wenig trainieren macht Dich nicht schneller und 90% der normalen Hobby-Sportler brauchen keine Angst vor Übertraining haben.

Ich bin einer von denen und mein Problem ist Untertraining! Weil ich keine Motivation habe, werdet ihr jetzt denken. Der Typ macht es sich leicht. Schreibt hier einen Rant in sein Blog und wird dabei fett, anstatt Sport zu machen.

Mag sein, aber die Wahrheit ist meiner Meinung nach etwas differenzierter. Statt den zuckersüßen Versprechen zu verfallen kann man sich auch besinnen und dann kommt etwas dabei raus, was für viele bestimmt nicht angenehm ist.

Ich habe die letzten Wochen sehr viel über Gewohnheiten, Veränderungen, Ziele usw. nachgedacht und sehr viel daran gearbeitet. Ich habe mich gefragt, wie ich es denn geschafft hatte 40kg abzunehmen. Es war keine Motivation, sondern es war Verzicht, es war Disziplin und es war Arbeit. Spaß gemacht hat es nicht und motiviert war ich auch nicht – ich habe dafür 3,5 Jahre gebraucht. Es war ein Job, einer mit auf und ab … einer der mich gefordert hat. Arbeit!

Ich habe mich gefragt, wie ich es damals geschafft habe, neben meinen Job ein Fernstudium zu absolvieren. War ich motiviert und hatte Spaß? Ja, hin und wieder – aber sicher keine 4 Jahre lang. Ich habe über 1.000h Zeit investiert, netto … die Zeit bei der ich stumpf meine Unterlagen angeglotzt habe und gefrustet wieder aufgegeben habe gar nicht mitgezählt. Neben Job und Familie und am Ende bei der Diplomarbeit mit Kind war der Spaß überschaubar. Es war Arbeit, es war hart, es war Disziplin und stures Wiederholen um Routinen aufzubauen. Ich trainierte mir Handlungsweisen an, die mir das Studium ermöglicht hatten. Arbeit!

Ich habe mich gefragt, wie ich es geschafft habe zum Läufer zu werden als totaler Sportverweigerer. Hatte ich Spaß? Einen S***** hatte ich, es war anstrengend und hat weh getan, es war wenig motivierend die Gehpausen einlegen zu müssen aber ich habe es durchgezogen. Ich habe es so lange Regelmäßig gemacht, bis ich mich daran gewöhnt habe, ich habe als Anfang 30er mit 7er Pace und Gehpausen angefangen und lief irgendwann 5km. Ohne Routine hätte ich es nicht geschafft. Manchmal ging es nur mit Zwang. Das war Arbeit.

Und ich hab mich gefragt, wie ich die letzten Jahre meine Arbeit bewältigt habe. Wie das so ist, neue Positionen mehr Verantwortung, mehr Aufgaben, mehr Druck. Ich habe nicht weiter gemacht wie bisher, sondern ich habe mich jedes mal wieder hingesetzt und hinterfragt was ich ändern muss. Veränderungen tun weh, denn man muss die Komfortzone verlassen. In den letzten 10 Jahren wurde ich zur Führungskraft und habe mit dem Thema Einstellungen, Motivation und Veränderungen ständig zu tun. Als Betroffener und als Auslöser bei meinen Mitarbeitern.
Es ist aber nun mal nicht so, dass Motivationssprüche und zuckersüße Versprechen etwas ändern. Im Rückblick fühlt es sich sehr häufig so an, weil man sich an das geschaffte erinnert und sich freut. Den Weg dorthin, blendet man aus – auch das habe ich gemacht – und deswegen intensiv über diese Punkte nachgedacht und mich gefragt wie ich das geschafft habe.

Durch Arbeit. Die Veränderungsprozesse und der lange Atem haben keinen Spaß gemacht, es war Arbeit. Manchmal ist es Zwang, manchmal ist es Verzicht und wenn man wirklich etwas bewegen will, muss es sich komisch anfühlen, denn sonst bleibt man innerhalb der Komofortzone … die immer kleiner und enger wird, wenn man sie nicht mehr herausfordert.

Das geschriebene gilt natürlich nur für mich. Ich mag grinsende Motivationscoaches nicht. Das kann man nur selbst auslösen, der Zeitpunkt an dem man Bock auf das hat was gleich kommt, den bekommt man nicht geschenkt und kann man sich nicht herbeiwünschen. Man kann an äußeren Stellschrauben drehen und Hindernisse auf die Seite legen, aber der Weg zu einem Ziel beginnt am Anfang hart und zäh.

Wie ein langer Lauf am Sonntag Morgen – die Knochen sind noch müde und die Muskeln noch kalt. Das Gefühl loslaufen zu wollen ist meist gering, aber in einem drin weiß man, nach 30 Minuten ist der Körper bereit und man hält es durch. Man ignoriert den Drang zur Faulheit und zum Status Quo.

Ich versuche gerade viele Dinge bei mir zu bewegen, die Gefahr des verzettelns ist groß. Zeit- und Aufgabenmanagement, berufliche Dinge, Zeit für die Familie, Sport, Ernährung – deswegen leide ich aktuell auch mehr als sonst, aber mein Ziel sind Routinen und gemeinsame Nenner zwischen den Bereichen zu finden. Zielharmonien herzustellen. Beispielsweise habe ich meine Tagesplanungsroutine umgestellt und nehme mir den Sport konkret zu einer Uhrzeit vor – das „heute will ich Sport machen“ gibt es nicht mehr. Letztlich sind es gerade sehr viele Dinge die sich verändern – fast zu viele, wenn ich keinen gemeinsamen Nenner finden würde.

Ein gemeinsamer Nenner meiner vergangenen Erfolgsgeschichten war, die Zähne zusammenbeißen zu können, Ziele langfristig zu verfolgen und nicht schnell aufzugeben und zu arbeiten. Routinen zu entwickeln und mich – sei es noch so stumpf – auf Routinen zu trainieren. Mich herauszufordern und Komfortzonen zu vergrößern.

Der berufliche Streß den ich bis Juli diesen Jahres hatte und die Leiste hatte mir diesen Fokus auf meine Erfolgsfaktoren genommen. Meine Erwartungen waren anders, ich muss nur wieder weiter machen wie vorher … ich erinnerte mich an die Motivation, aber das war der zweite Schritt. Ich habe die Arbeit vergessen und das Investment an Zeit und Mühe.

Wenn ihr in alten Verhaltensweisen hängt und eure Motivation sucht, denkt mal darüber nach wann sie in der Vergangenheit kam und was ihr dafür tun musstet. Der Mensch ist von Natur aus faul aber ein Gewohnheitstier und man kann sein eigenes Tier trainieren … nicht nur körperlich.

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18 Kommentare

  1. DANKE für diesen Beitrag! So was brennt mir auch schon lange unter den Nägeln. Jetzt hast du es schon aufgeschrieben und ich hätte es besser nicht formulieren können. Danke, danke, danke! Ich lasse das trotzdem noch ein bisschen weiter in mir arbeiten und schau mal, ob ich noch nen Punkt finde, den man beleuchten kann. Bei meinem Namen fühle ich mich gezwungen! ;-)

    Viele Grüße!
    Maren

    • Ich bin gespannt, setz doch dann einfach einen Pingback – dann gründen wir die Motivationslose Linkkette … die liest sich dann keiner durch, weil allen klar wird, dass man den Hintern eben mal zusammenkneifen muss :-)

  2. Guter Artikel – dieses ständige Alles-Ist-Spaß-Ding der Fitnessindustrie nervt tatsächlich. Für mich ist es nicht der Spaß und das Dauergrinsen, was mich antreibt, sondern die tiefe innere Befriedigung, die mir der Sport bringt. Die überwindet (meistens) meinen Schweinehund und schubst mich aus der Komfortzone.

    Es gibt so viele Punkte, wo man da perfekt ansetzen könnte, aber das muss sich auch erst einmal bei mir setzen. ;-)

    Immer wieder ein Fest, deine nachdenklichen Artikel zu lesen.
    Viele Grüße
    Torsten

  3. Mensch, Daniel! Vielen Dank für die offenen Worte, da sprichst Du mir aus der Seele! Mir geht diese Motivationssch… schon lange auf den S..k! Du hast es auf den Punkt gebracht, nicht die Motivation ist das entscheidende, sondern die (eiserne) Disziplin. Und wenn die mal fehlt, dann ist es halt so. Aber dann beklag ich mich auch nicht und weiss, warum meine Leistung sich nicht verbessert oder die Waage stillsteht ;-)

    Thx!

  4. Was Motivationscoaches und Heilsversprechen der Sport- und Fitness-Industrie betrifft, bin ich voll bei dir. Das löst überwiegend Brechreiz aus. Zum Thema Social Media kann ich nur sagen: klingt euch doch aus, tut überhaupt nicht weh. Niemand muss diesem ganzen „schöner, schneller, bunter, alles-super“-Schwachsinn folgen und auch keinen „runtastischen Lauf“ machen. Verzicht hilft manchmal wenn man sehr empfänglich für so einen Mist ist.
    Dass ohne Disziplin und Arbeit kein Fortkommen ist: Binsenweisheit. Ohne Lernen funktioniert nix, ob geistig oder körperlich. Wer nicht regelmäßig seine langen Läufe macht, wird nie einen Marathon laufen. Da hilft auch RW lesen oder neue Schuhe bei Facebook posten nix. Aber trotz allem kann ich dir in einem Punkt widersprechen (bzw. das unterscheidet uns): mir macht das alles Spaß. Wirklich. Ich geniesse es nach Feierabend loszulaufen, das ist Freiheit, Loslassen, Wetter spüren, ich brauche das. Klar fallen die ersten zwei/drei Kilometer oft schwer, aber die Belohnung kommt dann schon (Lerneffekt). Ok, ich musste noch nie mit zu vielen Kilos kämpfen, eher mit zu wenig, trotzdem tue ich mir das an. Eben weil es mir Spaß macht. Wir sind eben alle unterschiedlich, mit verschiedensten Ansprüchen. Die Romantik allein durch die Natur zu toben, Wind und Wetter zu geniessen, und dabei meinen Gedanken nachzuhängen, die erhalte ich mir :-) In diesem Sinne: immer weiter laufen.

    • Hey Oliver, nicht dass wir uns falsch verstehen. Das ganze soll nicht bedeuten, dass Spaß nicht teil des ganzen sein soll, aber ich sehe das gerne im Kontext wo ich mich bewege.

      Wenn man nur etwas joggen geht und dabei mit Freunden quatscht, alles klar – macht Spaß, kann Spaß machen … alles gut. Das ist ein Ziel das jeder haben kann. Genau so wie Du eben abschaltest, gutes Ziel finde ich … mache ich auch hin und wieder, wobei mir das beim Radfahren deutlich leichter fällt als beim laufen.

      Wenn man aber gezwungen ist (also von sich selbst) seine Komfortzone zu erweitern, dann sollte man sich davon verabschieden. Wenn das Spaß macht, ist man noch mitten drin. Ich bin da kein Masochist – das ist nicht immer so, aber man muss sich dessen bewusst sein.
      Durch Achtsamkeit kann man das auch umlenken – nicht umsonst ist mein Lieblingszitat „Das Glück des Menschen besteht nicht darin, dass zu tun was man will – sondern das zu wollen was man tut.“

      Und irgendwo auf dem Weg ist mal der Widerstand. Das ist auch gut so.

    • Danke für Deinen Beitrag Philipp – wie stand es so schön in einem Kommentar #NoShortcuts … dem muss man sich bewusst sein, das spart Demotivation … denn die kriegt man schneller als man die Motivation hat ;)

  5. Mal wieder sehr treffend. Ich stehe auch immer mal wieder am Rande und versuche objektiv auf mein Leben zu blicken und mich zu fragen: ist es das was du willst? Was macht mich glücklich? Wie habe ich xy bewältigt und warum bekomme ich es jetzt nicht mehr so hin?

    Es gibt die Leute, denen es extrem schwer fällt sich überhaupt auf die Dauer zu motivieren, die halten sich dann vielleicht lieber an Strohhalmen fest, wie z.B. Motivationssprüchen etc.

    Mir wäre das zu anstrengend, wenn man schon genug mit dem Training zu tun hat bzw mit dem Durchbeißen durch dieses. Ich bin zwar auch auf instagram vertreten, aber ich habe auch kein Problem damit dort zu zeigen, dass es nicht immer so rund läuft. Dass man mal verletzt ist, unter Schnappatmung leidet, die eigenen Erwartungen nicht erfüllen konnte.

    Ich bekomme öfter mal die Rückmeldung (vorzugsweise von Personen die nicht die gleichen Ziele verfolgen, oder mit Sport nur wenig bis gar nichts zu tun haben), ich solle mal locker machen, weniger trainieren usw usw. Aber, wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann weiß ich, dass ich jene persönlichen „Erfolge“ nur erreichen konnte, indem ich es riskiert hatte (kontinuierlich) zu leiden und tatsächlich gelitten habe. Spaß kann nicht unbedingt an erster Stelle stehen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel) und manchmal hat man auch erst Spaß, wenn sich die harte Arbeit auszahlt. Oder wenn man bereits schon 15km gelaufen ist und plötzlich unerwartet in den Flow kommt. Spaß ist sicherlich nicht, nach 50km Ultragerenne noch 30km zu beißen und Schmerzen zu haben. Spaß ist es nicht, um 5h morgens aufzustehen und laufen zu gehen (zumindest nicht in den ersten 30min). Spaß ist es mit Sicherheit auch nicht, immer mal wieder verletzt zu sein, weil man als Hobbysportler seinen Körper noch nicht richtig kennt und das erst dank Grenzüberschreitung lernt (meine Erfahrung). Und ein schöner, aber sehr wahrer Spruch: Besser laufen wird man nur durch laufen.

    Ich habe eher das Problem: ganz oder gar nicht. Halbe Sachen machen für mich keinen Sinn und in der Realität führen sie mich auch nicht zum Erfolg. Ich bin unglaublich ehrgeizig und kann mich gut durchbeißen – muss also eher aufpassen, nicht zuviel zu wollen, um mich nicht kaputt zu machen. Der Grad zwischen Komfortzone und Fortschritt ist ein ganz schmaler und genau diesen Schnittpunkt zu treffen, das ist für mich extrem schwer.

    Aber: selbst wenn es nur 20% sind, die ich erfüllt bin, mich verbessere und wirklich Spaß habe und Leichtigkeit spüre, dann waren es die anderen 80% wert, die hart waren. Denn nicht jeder genießt das Gefühl abends platt auf der Couch zu hängen, eventuell mit schmerzenden Muskeln oder die bleiernde, wochenlang andauernde Müdigkeit nach einem Wettkampf. Das macht keinen Spaß, aber es macht mich zufrieden und letzten Endes muss jeder selbst mit seinem Leben leben können, so wie er es führt. Da kann man all seine Weisheiten noch so sehr nach außen tragen oder die anderer in sich aufsaugen..am Ende ist man für sich selbst verantwortlich!

    LG,
    Jamie

    • Ich glaube irgendwo hatte ich das schon mal geschrieben. Ich bin bei diesen Sachen auch gerne extrem, weil es einfacher ist. Für Aussenstehende schwer zu akzeptieren – das merke ich auch.

      Wenn ich abnehmen möchte (also richtig und nicht nur vor mich hin frotzle), dann mache ich das … zum Leidwesen meiner Frau, denn dann ziehe ich das knallhart durch. Verzicht ist einfacher als Maß halten. Durchgetaktet sein und sich selbst Gewohnheiten antrainieren ist einfacher als auf die dauerhafte intrinsische Motivation zu setzen. Jeden Tag trainieren ist einfacher als 3x in der Woche (klingt eigentlich verrückt, oder?).

      Ich finde aber auch, dass das der Ausgangspunkt ist. Für mich beginne ich mit diesem Anfang … allerdings räume ich mir selbst dann auch viel Flexibilität ein, sonst ist der Frust vorprogrammiert. Wenn ich 3 Tage am Stück trainiert habe, mach ich einen Haken an den vierten Tag … ich kann mich darauf verlassen, dass es weiter geht. Wenn ich müde bin, dann nehme ich das hin. Der Anspruch bleibt der gleiche, aber die Toleranz ist eine andere, als wenn bei 3 Tagen ein Tag ausfällt. Daran muss man oft arbeiten, denn wenn man kein Korrektiv hat (Körper, Familie usw.) läuft man Gefahr sich des Willens wegen kaputt zu machen.

  6. Toll Daniel!

    Laufen bedeutet Arbeit, Sport im allgemeinen bedeutet immer auch Überwindung. Das merke ich aktuell auch ganz extrem, denn das täglich Training fällt mir enorm schwer und daher lasse ich es dann oft (meistens) ausfallen. Wenn ich im Moment laufe, dann sind das lange Läufe am Wochenende, Läufe die kein Training sondern Freizeitgestaltung darstellen.
    Wirklich an mir als Läufer „arbeite“ ich grade eher nicht… Das zu ändern wird noch einiges an Überwindung kosten.

    Gruß
    Sascha

    • Vielleicht müssen wir mal in der Twitter-Timeline ein paar kleine Gewohnheitsaufgaben als neue Challenge aufrufen. Ist immerhin die perfekte Art sich Dinge anzueignen.
      Ich glaube mein Miracle Morning feiert bald 6-monatiges … ich bin sicher „nur“ bei 80%, aber das ist mehr als vorher, gleiches gilt für Yoga, Blackroll und co. … oder auch hocken.

  7. Meine Montagspostings die ich hin und wieder mache, zielen ja genau darauf ab – weil mir diese ganzen ausgelutschten Motvationskacksprüche tierisch auf die Nerven gehen. Da fällt mir ein – ich sollte mal wieder was basteln…

  8. Ich hab mir den Spruch „Auf einfache Wege schickt man nur die Schwachen“ von Hermann Hesse ja nicht umsonst ausgesucht. Es macht nicht immer Spaß, es ist nicht immer einfach und motiviert ist man auch nicht immer. Trotzdem versuche ich kein Training auszulassen und gar nicht erst „schwach“ zu werden und ins „Motivationsloch“ zu fallen. Ist man da einmal drin, kommt man nur schwer wieder raus. Ich mache dann lieber weniger als gar nichts. Das können dann auch mal nur ein paar Liegestütze oder etwas Stretching sein, aber das hilft mir dabei die Routine zu bewahren und immer am Ball zu bleiben.

    Motivationssprüche lese und poste ich gerne mal. Ich denke, dass sie mir dabei helfen, ein positives Mindset zu entwickeln.

    Im letzten Jahr haben mich zwei Bücher besonders beeinflusst und auch dazu geführt, dass ich meine Art zu trainieren, zu essen und zu arbeiten verändert habe:

    1. Finding Ultra von Rich Roll (http://amzn.to/2ez6PoH). Erkenntnis: Die Dinge, die ich mache, müssen sich möglichst nahtlos mein Leben (und das meiner Familie) einfügen. Egal ob das nun Ernährung oder Sport ist. Training für einen Ultra oder einen Marathon machen das beispielsweise momentan nicht. Ebenso verhält es sich mit (komplett) veganer Ernährung.

    2. Miracle Morning: Die Stunde, die alles verändert von Hal Elrod (http://amzn.to/2eBfKHZ). Erkenntnis: Alles fängt im Kopf und mit dem Morgen an. Wenn ich die Dinge (Ziele) im Kopf klar habe, folgt der Rest. Auch hier findet sich wieder, dass die Ziele ins Leben und zu meinen Möglichkeiten passen müssen.

    Bei Twitter und Co. schätze ich den Motivationsschub vor dem WK oder die Props nach dem Erreichen von Zielen. Am Ball zu bleiben, können Twitter und Co. nicht erreichen. Bei Instagram hätte ich gerne einen Filter, der die Leute ausblendet, die nur mit sündhaft teurem Material an Ecken rumstehen und mehr Zeit in die Fotos als in den Sport investieren. Wobei ich auch sagen muss, dass ich einige wirklich tolle Accounts gefunden habe, die mich z. B. bei Calisthenics oder Yoga motivieren können, neue Dinge zu probieren.

    Vermutlich gibt es keinen letzten Satz der Wahrheit zum Erreichen der Top-Motivation oder eines eisernen Willens. Wie die Broilers schon sagten „Es wird ein harte Weg!“ (https://www.youtube.com/watch?v=021xHwxtzMY)

  9. Wirklich schöner Text. Ich sehe es genau so. Und ich bin auch der Meinung, dass Laufen manchmal einfach keinen Spass macht. Was aber immer Spaß macht, ist der Zustand danach. Dieses Gefühl, es durchgezogen und sich selbst etwas bewiesen zu haben. Wenn man sich dann auch noch die Anerkennung Gleichgesinnter abholen kann: Umso besser.

    P.S. Vielleicht sollte ich mal meine Instagram-Kontakte aufräumen. :-)

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