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nüchtern betrachtet

Nüchternlauf, Alkohol, Bier, Nüchternlauf

mal alles ganz nüchtern betrachtet
Bildquelle: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Gegen Ende des Jahres trifft man relativ häufig auf Nadelgehölz in der Wohnung und auf schlaue Ratschläge in allen möglichen medialen Erzeugnissen. Egal ob Apothekenrundschau, Online-Ausgaben, Frau im Spiegel oder die lokale Tageszeitung … so gut wie alle schieben zum bevorstehenden Jahreswechsel einen nützlichen Beitrag zum Thema „Silvester-Kater loswerden“ in die weite Welt.

Nun wird das hier weder ein Beitrag über Alkoholmis- noch -gebrauch. Aber ein bisschen neidisch bin ich auf die Silvester-Alkoholiker… widmen doch unzählige Schreiberlinge ihre wertvolle Zeit, den feiernden Tipps an die Hand zu geben, wie man möglichst schnell wieder nüchtern wird. Wobei … ebenso wie Silvester kommen ja jedes Jahr die gleichen Tipps zu Tage. Rollmops, Aspirin, viel trinken, frische Luft.

Dabei habe ich es viel einfacher, nüchtern betrachtet muss ich nur aufstehen und los laufen … und schon laufe ich nüchtern. Der Nüchternlauf ist ein viel diskutierter Teil des Ausdauertrainings… heiß diskutiert mit teils mehr, teils weniger sachlichen Argumenten. Es ranken sich um kaum etwas mehr Mythen, als um die Fettverbrennung. Wie das so mit Mythen ist, sind sie teilweise einfach nicht wahr … wie die Mär vom berühmten Fettverbrennungspuls. Wer einmal für sich selbst klar gemacht hat, dass jeder Puls ein Fettverbrennungspuls sein kann, sieht das vielleicht entspannter.

Dennoch stößt man früher oder später auf den Nüchternlauf. Wer einen Marathon laufen möchte vielleicht sogar eher früher als später. Für mich ist der Nüchternlauf auch ein praktisches Konstrukt. Stehe ich sehr früh auf um zu laufen, habe ich sowieso keinen Hunger – somit komme ich früher los, früher Heim und alles hat seine Ordnung. Aber auch meine langen Läufe bin ich zuletzt bewusst ohne Frühstück gelaufen. Meist gönne ich mir zwar eine Tasse Kaffee und ein Glas Wasser, aber vorher etwas essen fällt flach.

Das Ziel ist klar, die Glykogenspeicher sollen sich leeren um den Körper – die faule Socke – aus der Ruhe zu bringen und ihn daran zu gewöhnen mehr Fett zu verstoffwechseln. Das es funktioniert beweisen unzählige Ausdauerathleten jeden Tag auf’s neue.

Leider hat der Trainingszustand des Fettstoffwechsels wohl eine geringe Halbwertszeit. Zusammen mit anderen Komponenten meiner Fitness, hat er sich nämlich in der Verletzungs- und Erkältungspause aus dem Staub gemacht. Vielleicht sind Fettstoffwechsel und Ausdauer ja in den Süden geflogen?? Allerdings möchte ich nicht warten bis es wieder warm wird und hoffen, sie kommen wieder zurück.

Durch den chaotischen Terminplan der letzten Wochen, lief ich jetzt zwei mal am frühen Morgen. Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker und 15-20 Minuten später trotte ich durch die dunkle Kälte. Während meine aktuell noch üblichen 5-7km sonst locker flockig von der Hand gehen, geht früh Morgens erst mal nichts bis wenig. Es tut weh … es dauert und schon auf so kurzen Runden merke ich einen Unterschied im Puls-Niveau.

Noch vor 1,5 Monaten lief ich Sonntag Morgen mit o.g. Tankfüllung 20-25 Kilometer … bei einem Durchschnittspuls von 140-145 … jetzt hechle ich meine 5-7 Kilometer früh Morgens mit einem Puls von um die 150 ab. So schnell verflüchtigt sich die Form… auch wenn die olle Form hier und da kurz vorbeischaut und mich wissen lässt, dass sie zu mir zurück kommen würde… wenn ich jetzt schön brav weiter trainiere.

So ist es mit der Form also fast, wie mit den Kater-Tipps … sie kommen wieder … und wieder und wieder… man muss nur genug Geduld haben.

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