Ungleichgewicht

30 Tage to go – das große Ungleichgewicht

Wir schreiben den 27. August 2015 – somit ist es noch exakt ein Monat bis zum letzten Sporthighlight meiner „#allebekloppt2015“ Laufplanung.

30 Tage sind entweder eine kleine Ewigkeit oder viel zu kurz – letzteres vor allem dann, wenn die Form nicht da ist wo man sie gerne hätte. Das ist ja das Problem an diesen Formen … selten ist sie so und dort wie man es gerne möchte. Zumal man ja möchten kann, was man will – der Körper ist der Chef in dem er eben beschließt jetzt mal nicht auf Trainingsreiz A zu regieren oder gerade wegen Trainingsreiz B einfach mal den Betrieb kurz- oder langfristig einzustellen.

Auch wenn es jetzt sicher noch nicht an der Zeit ist, über die ganze Sportsaison 2015 zu resümieren, etwas ist mir bereits jetzt bewusst geworden. Meine Form im ersten Halbjahr war spitzenmässig – unter anderem auch deswegen, weil ich durchgängig fit war. Nach der Erkältung im Januar ereilte mich kein Infekt mehr und ich hatte keinerlei Verletzungen. Ich konnte eine mächtige Ausdauerbasis durch’s Radfahren aufbauen und mit entsprechenden Einheiten veredeln.

Die einfachste Interpolation in die Zukunft ist die lineare Fortsetzung der Vergangenheit. Einfach aber unrealistisch – so gut wie kein Trend der Welt verläuft linear und die Form schon überhaupt nicht.

Ich hab mich in diesem Bereich sehr wohl gefühlt – die „Form meines Lebens“, die Möglichkeit an einem Tag lang zu laufen und am anderen Tag knackig die Anstiege hoch zu kurbeln. Die Möglichkeit 300km zu fahren. Solche Dinge eben.

Nach den Hüftproblemen resultierend aus dem umgeknickten Fuß sind inzwischen nur noch muskuläre Zipperlein geworden, die so langsam nach und nach weniger werden. Nach einem TDL letzte Woche muckte meine Plantarsehne, aber verschwand zum Halbmarathon wieder. Nach den zwei Infekten lag ich vorgestern schon wieder den halben Tag auf der Couch – aus dem nichts – heute schon wieder weg.

Aktuell fühle ich mich absolut aus dem Gleichgewicht. Zum Radfahren hab ich nicht genügend Zeit, in der Freizeit gibts einiges zu tun für den Umzug und naja … körperlich läuft es eben nicht so wie es sein soll.

Deswegen sitze ich nun hier – einen Monat vor dem Berlin Marathon – und freue mich tatsächlich nicht darüber, dass ich dabei bin. Ich weiß, dass das kommen wird. In der Woche davor, auf der Fahrt, wenn ich vor Ort bin, am Start. Aber aktuell ist nichts zu machen.

Jetzt gilt es durchhalten, das Tal ist wohl erreicht … noch ein Monat. Dranbleiben…

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10 Kommentare

  1. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen: Es kommen auch wieder bessere Tage. Vielleicht hilft es, jetzt bewusst etwas fahrt rauszunehmen. Blöd nur, wenn der Trainingsplan eine andere Sprache spricht :)

    • Das Vor-Wettkampftief hab ich ziemlich regelmässig, diesmal kommen eben noch andere Dinge dazu. Eigentlich hab ich im Kopf mit meinen Zielen schon abgeschlossen und ein neues für mich ausgesucht, aber so ganz bin ich noch nicht damit im reinen. Dann könnte ich vllt. auch offiziell etwas Druck rausnehmen ;-)

  2. Tschakka…

    Solche Phasen sind normal, dass die Form jetzt nicht da ist ist ok. Sie hat ja auch am Tag des Marathons da zu sein und nicht jetzt. Ob sie bis dahin stimmen wird? Siehst du dann.

    Wenn ich mir so die Beiträge derer durchlese die ihre Saison bewußt mir Highlights und vorallem auch Bestzeiten planen bin ich immer wieder froh einfach nur weit und lange laufen zu wollen :)

    • Was soll ich sagen – 2016 nehme ich mir keinen gezielten PB-Versuch auf einer der klassischen Straßen-Distanzen vor. Weder 10er noch HM noch einen zweiten Marathon. Mal sehen, ob das mein Laufgefühl ändern wird.
      Auf bestimmte Saisonhighlihts kann und will ich aber auch nicht verzichten. Das ist für mich das Salz in der Suppe :-)

  3. Da bin ich ja richtig froh, dass ich bis zum FFM-Marathon noch etwas mehr Zeit habe meine Zipperlein auszukurieren. Dummerweise kommt da die Vorbereitung noch in die Quere. Nun ja, wird schon.
    Wünsche dir viel Erfolg für Berlin. Wenn es nicht ganz hinhaut, denk dran: dabei ist alles! ;)

    • Ich hoffe mal es kommen keine weiter dazu, das Thema Hüfte schlepp ich ja schon länger mit mir rum, aber inzwischen ist dank Blackroll und regelmässigem dehnen wieder Besserung in Sicht.
      Du hast ja noch einen Monat mehr Zeit alles was kaputt ist zu regenerieren ;)

  4. Die Form ist NIE da, wo sie sein sollte. In der Regel fühlt man sich immer viel zu schlecht in Form, und falls man sich doch mal gut fühlt, dann wird es im Wettkampf ohnehin nichts. Also, einen Monat noch halbwegs vernünftig trainieren und dann kann es nur gut werden!

    • Klar, das ist absolut subjektiv. Wobei ich im Frühling gemerkt habe, dass mir das Training immer leichter gefallen ist.
      Von gutem Training hab ich mich aber verabschiedet, die Hüfte macht Probleme, der Umzug ist vor der Tür. Ich bin überhaupt froh, wenn ich noch alle LaLa gelaufen bekomme.

      Allein fehlt mir der Mut ehrlich zu sein und meine Ziele komplett abzuschreiben – dann wäre alles einfacher.

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