Maisels Funrun 2015 Halbmarathon – Bang Bang!

Zwei Schuß – zwei Treffer! Inzwischen ist es so weit, ich bin wohl vollends in diese irre Ausdauerszene abgedriftet. Während ich die letzten Jahre noch gerade so auf der hellen Seite der Macht unterwegs sein konnte, hat mich #allebekloppt2015 wohl auf die dunkle Seite gezogen. Innerhalb einer Woche lief ich heute den zweiten Halbmarathon und zwar wie letzte Woche auch wieder mit dem Ziel Bestzeit. Und das am Muttertag – auch wenn meine Mutter das nicht sagen würde, aber vielleicht denkt sie sich: „Junge, was ist nur aus dir geworden? Du warst doch mal normal?“

Aber eines nach dem anderen.

Maisels Funrun 2015 – aller guten Dinge sind 3

Der Maisels Funrun 2015 war meine dritte Rennteilnahme nach dem WK-Debüt überhaupt und der neuen HM-Bestzeit 2014 bei der Veranstaltung, ganz klar auch, weil es quasi mein Heimspiel ist. Es ist die einzig richtig große Laufveranstaltung der Stadt in der es Zeitmessung gibt. Insgesamt zieht der Lauf an die 3.000 Läufer und nennt sich größte Breitensportveranstaltung Nordbayerns. Nun gut – Marketing eben. Dort war ich allerdings letzte Woche (700 Halbmarathonstarter in Bayreuth gegen fast 3.000 in Bamberg).

Nur fast vor der Haustür, warum sollte man da nicht mitlaufen? Naja, ein Grund wäre, das der 10,5km Lauf seit 4 Wochen ausverkauft war. Eigentlich wollte ich ja auf Tempo gehen nach dem Weltkulturerbelauf, aber wie es eben so ist, wenn der 10er ausgebucht ist, läuft man eben den Halbmarathon. Logisch oder?

Als Alternative stand noch eine RTF an, wäre vllt. schlau gewesen auf Rad statt Lauf zu setzen, aber schlau… kann ja jeder.

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das wichtigste liegt natürlich oben auf

Dieses Jahr kostete der Lauf 24 Euro – der Leistungsumfang bleibt wie immer gleich. Es gibt eine Nettozeitmessung, Umkleiden, Duschen, Zielverpflegung und einen Gutschein für jeweils 1 Paar fränkische (!) Bratwürste und ein Bier (auf Wunsch auch ein richtiges).

Was es nicht gibt? Eine Medaille zum Beispiel oder irgend etwas anderes im Startbeutel als die Startnummer. Ein Shirt gibt es für 5 EUR – Qualität billigst.

Ansonsten ist die Strecke 1A ausgeschildert und abgesichert. Insgesamt gibt es auf der 10,5km Runde 3 Verpflegungen und noch eine beim Wendepunkt. Für den Halbmarathon macht das also 7 Verpflegungsstellen plus Zielverpflegung. Das geht echt in Ordnung.

Über die Organisation gibt es nichts neues zu sagen. Alles weiterhin OK.

Einzig schienen mir dieses Jahr weniger Zuschauer an der Strecke gewesen zu sein, was natürlich auch am heutigen Muttertag liegen kann.

Mein Maisels Funrun 2015

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Vorstartgewusel

Die Vorzeichen standen eher ungünstig. Nach dem Weltkulturerbelauf habe ich den Fehler gemacht mich nicht zu dehnen, mich nicht auszulaufen sondern nur hinzusetzen um dann zwei Tage am Stück eigentlich nur zu sitzen. Am Mittwoch taten mir die Beine immer noch weh – die Blackroll musste endlich raus. Dann folgten 110km mit 2.000 Höhenmeter und meine Beine waren noch mehr im Eimer. Den Rest der Woche war ich dann schon gar nicht mehr so fit, erst am Samstag wurde es langsam wieder besser. Auch hier hab‘ ich mich wieder geblackrollt und regenerativ mit der Familie geradelt.

Trotzdem, heute Morgen war das Geläuf weiterhin alles andere als locker. Ohne wirkliche Regeneration nach dem WKEL und die 2000 Höhenmeter die mir richtig zugesetzt haben, wäre das auch ein Wunder gewesen. Realistisch gesehen hätte ich vor einem Jahr wohl gar nicht starten können.

Beim Einlaufen hatte ich gefühlt einen Puls jenseits von Gut und Böse – was aber in Wirklichkeit gar nicht so war. Darum habe ich es diesmal mit Mentaltraining versucht. Was bezahlt ist, wird auch gelaufen. Punkt!

Um 11 Uhr stand ich in der Startaufstellung, diesmal korrekt eingereiht lief ich wie selbstverständlich zu schnell los. Quasi traditionell beim Maisels Funrun. Die erste Runde verlief erstaunlich unspektakulär und gefühlt recht gleichmässig. Nachdem die Bayreuther Uni erreicht war, hatte ich mich an einen Läufer geheftet, der recht gleichmässig unter 4:30er Pace lief, bis er entschlossen hat einen Sprint einzulegen. Hätte er mal drauf verzichtet, auf der zweiten Runde habe ich ihn wieder eingeholt.

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am Anfang der zweiten Runde – die Welt war noch i.O.

Glücklicherweise konnte ich mich an den nächsten Läufer mit richtiger Pace anhängen. Gefühlt lief alles bis zum Ende der ersten Runde sehr geschmeidig. Am Wendepunkt gab es etwas zu trinken – ich überholte meinen Pacemaker und lief auf die zweite Runde, er schloss wieder zu mir auf und ich erblickte zum zweiten mal meine Familie was mir einen ordentlichen Drive gab.

Allerdings war nach dem Bayreuther Marktplatz auch ziemlich schnell Schluß mit Publikum und auch mit der Spritzigkeit meiner Beine. Während der Mitläufer langsam seine Pace steigerte und mir enteilte hatte ich das Gefühl, dass ich zusätzlich noch langsamer würde. Die Beine waren schwer und nicht mehr sonderlich gut zu Bewegung zu motivieren. Zudem hatte ich zwischen KM 12 und 14 Seitenstechen. Aua.

Die Auswertung im Nachgang zeigt, dass ich nicht unnötig gebremst habe, der Puls ist weiter konstant gestiegen, nur das Tempo kam nicht mehr. Also galt es, die sehr gute erste Runde irgendwie ins Ziel zu retten. Im Kopf hatte ich die 1:46:58 und setze mir im Kopf das Ziel mindestens 10 Minuten schneller zu sein, was dennoch noch PB wäre. Auf den letzten 6km sah ich nicht mehr auf die Uhr sondern versuchte so konstant wie möglich zu laufen.

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kaputt aber zufrieden

Ich sammelte die Läufer der ersten Runde ein und konnte wieder langsam aufschließen, wurde aber noch von 3-4 Läufern aufgesammelt. Den finalen Kick holte ich mir kurz vor dem Ziel, als mein Sohn auf mich zugerannt kam um mich abzuklatschen (siehe Titelbild). Da war ich im Läuferhimmel. Trotzdem mir schon schlecht war, versuchte ich noch Tempo zu machen und lief mit 1:35:10 ins Ziel ein. Auf der zweiten Runde hatte ich also fast 2 Minuten verloren, aber dennoch zum zweiten mal innerhalb einer Woche die persönliche Bestleistung geknackt!

Mein Fazit

Was gibt es zum Maisels Funrun 2015 sonst noch zu sagen? Eigentlich nichts. Es ist mein „Hauslauf“ und damit eine Bank. Die Familie hat es leicht an die Strecke und die Strecke selbst laufe ich zu Teilen das ganze Jahr über. Ich bin von meiner Couch in 20 Minuten eingecheckt an der Startlinie und nach dem Zieleinlauf in einer halben Stunde wieder Zuhause.

Ansonsten ist der Lauf nicht sonderlich spektakulär, aber eine sichere Sache für mich. Darum bereue ich auch nicht den Lauf der RTF vorgezogen zu haben. Darüber hinaus bin ich total happy wegen meiner Leistung.

Zwei voll gelaufene Wettkämpfe in einer Woche und dazu eine außergewöhnliche Belastung auf dem Rad. Dazu war ich zwei Tage auch nicht richtig fit. Die erste Runde heute lief gut und ohne diese Vorbelastung wäre eine 1:33:xx möglich gewesen.

Also alles wie immer, der Funrun ist gesetzt und auch 2016 findet sich vielleicht wieder eine Lücke. Auch wenn der Mai stets ein heißes Pflaster ist und da Terminkollissionen fast unvermeidbar sind, wäre es schade den Hauslauf ausfallen zu lassen.

Nun wird ein bisschen regeneriert, denn nächste Woche – nein … wird keine HM gelaufen … nächste Woche gibts ein Radrennen. Also alles ganz #allebekloppt2015

P.S.: Hier gibts noch ein paar tolle Fotos vom Lauf von der Lokalzeitung.

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10 Kommentare

  1. Ja, der Basetrail, auf den ich mich wahnsinnig freue, aber noch nicht so recht weiß, ob es eine Schlacht oder ein Ausflug wird. ;-) Entscheidend wird wohl sein, wie wir es angehen.

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