Berlin Marathon Start Fahnen

42. BMW Berlin Marathon – Kondition, Krampf und Currywurst

Meinen Blog muss ich mit einem Geständnis beginnen. Ich gestehe, ich hatte bereits vorher einen Post angefangen zu schreiben dessen Titel „Marathon – Ich kündige!“ lautet. Um meinen Kopf aus der ein oder anderen Schlinge zu bringen, enthalte ich euch den Inhalt vor. Der Titel spricht denke ich für sich. Nun hab ich den Entwurf gelöscht und alles ist anders.

Das war es also, das Wochenende in Berlin. Sollte ich es in wenigen Worten beschreiben – dann so: intensiv, spaßig, euphorisch, knallhart, herzlich. Aber eines nach dem anderen.

Einmal Marathon, fast zurück und doch am Ziel

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Mein Berlin Marathon fing mit Drückebergerei an. Ich habe mich vor einem Pro-Marathon gedrückt. Der BM macht es einem da auch leicht. Wird man ausgelost, OK ansonsten lässt man es eben bleiben. Tja, ich wurde gezogen und hab mich dem Ziel auch angenommen.

Diesem und … ähm … noch zwei anderen. Meine „Big Three“ sollten 2015 die MSR300, der Zugspitz Basetrail XL und der Berlin Marathon sein. In einer Welt der inflationären Wettkampfanmeldung nach dem Motto „#allebekloppt“ erscheint das (vielleicht?) schlüssig und machbar. In Wirklichkeit wandle ich natürlich in Sphären die für sehr viele ganz normale Menschen nicht mehr nachvollziehbar sind. Kürzlich hörte ich, ich würde auf der Überholspur leben.

Was einem bei so einer Konstellation klar sein muss, egal wie sehr du dich anstrengst, kein Training kann optimal sein, selbst wenn sämtliche Voraussetzungen stimmen. Viel Radfahren heisst bei Familie und Job eben wenig laufen. Wenig laufen bedeutet auch wenige Höhenmeter. Und die paar gelaufenen Höhenmeter sind wiederum keine angemessenen Marathon-Einheiten.

Hier – jetzt – und heute, kann ich sagen. Was solls. Keines meiner Trainingskonzepte war dieses Jahr 100%. Am besten Vorbereitet war ich wohl für die MSR, dann der Berlin Marathon, am wenigsten spezifische Vorbereitung steckte ich in den ZUT. Nur kam mir beim Marathon eben das Leben dazwischen. Mein Geläuf macht Zicken und Zuhause galt es umzuziehen. Nach abgebrochenen Einheiten (Rückenschmerzen aus der Hölle -> ISG Blockade) und sehr vielen Einheiten mit Schmerzen im Hüftbereich war der Spaß am Laufen unter den Begleitumständen fast dahin. Der letzte Longjog über 31km wurde zum reinsten Mentalkampf. Der Körper war nicht mehr dabei, aber der Kopf lief das Ding zu Ende. Eine wertvolle Erfahrung.

Letztlich diskutierten wir hier in den Kommentaren, ob es mit Ambitionen wirklich sinnvoll ist an den Start zu gehen, wenn man nicht 100% fit ist? Dazu habe ich keine allgemeingültige Antwort. Aber eine für mich und den Berlin Marathon. Ja! Warum? Weil es der Berlin Marathon ist!

Warum wollen alle in Berlin laufen?

Das ist natürlich gelogen und übertrieben. Es wollen gar nicht alle. Es gibt welche denen ist es zu viel Kommerz, welche denen ist es zu teuer, welche denen sind es zu viele Leute und welche, die einfach keinen Startplatz bekommen habe … zwar gern laufen würden… aber einen der o.g. Gründe vorschieben.

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da wollen sie alle durch

Nimm den Berlin Marathon und gieße Brandbeschleuniger – in Form des #twitterlauftreff – ins Feuer. Das ist der Stoff, aus denen Meldelemming-Taten sind!

Bereits vor 2 Jahren riss mich die Stimmung mit. Letztes Jahr war es noch intensiver, weswegen ich mich auch angemeldet habe und 2015? Da stehe ich selbst in Berlin unter diesem Tor und stelle mir vor, wie es ist nach 41,99km da durch zu laufen.

Ich fühlte mich das ganze Wochenende wie in einer Blase. Einer verrückt schönen Blase voller Läufer, Laufschuhen, blauen Linien, Pasta Parties und noch viel mehr. Bereits wenige Minuten nach Ankunft in der Stadt erspähte ich die erste blaue Linie. Ich hab die verdammten drei blauen Striche fotografiert! Das sagt alles. Und ich habe es nicht nur einmal gemacht.

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auf der Vital – der Marathonmesse in Tempelhof

Im Hotel und der U-Bahn – überall Läufer der verschiedensten Nationalitäten. Die Stadt ist voller irrer, die sich Sonntags gerne so richtig schönen Muskelkater in die Beine laufen wollen.

Besonders eindrucksvoll die Marathon Messe in Tempelhof, wo wir direkt am Freitag aufgeschlagen sind um meine Unterlagen abzuholen. Dort begann der Spaß schon, als wir die ersten Twitterlauftreff-Kumpanen erblickten. Neben Startunterlagen gab es viel zu gucken und die ein oder andere Currywurst zu verspeisen

Der Tag war lange und im Hotel gingen mir alsbald die Lichter aus. Nicht ganz verkehrt, spricht der Laufvolksmund doch davon, dass der Schlaf der vorletzten Nacht vor dem Marathon die wichtigste sei. Wenigstens da habe ich mich nicht an den 1.001 Fehlern in der Marthonvorbereitung beteiligt (dazu bald mehr an anderer Stelle).

Am nächsten Tag begleiteten wir meinen Sohn zum Bambini Lauf, den allerersten überhaupt. Er hatte zwar nicht wirklich gute Laune, weil er vor dem Ziel gestolpert ist, aber er trug das ganze Wochenende seine Medaille mit viel Stolz.

Auf dem späteren Weg zum Brandenburger Tor war es so langsam um mich geschehen. Wie viele Male hatte ich mir vorgestellt, wie es wohl wäre durch das Tor zu laufen. Unzählige Endorphin-Kicks müssen es gewesen sein. Dann dort zu stehen, an der Strecke, hat seine eigene  Faszination.

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Ausnahmezustand sogar im Restaurant

Zur Einstimmung noch die Skater beobachtet und dann ging es schon zur Twitterlauftreff-Pasta Party. Da treffen sich zwischen den abertausenden Läufern ein paar, die sich gegenseitig im Internet anstacheln. Plötzlich sitzen sie an einem Tisch und es ist, als wären nie 140 Zeichen und die Distanzen dazwischen gewesen. Mitten in einer Peergroup in der es normal ist, mal eben Marathon zu laufen oder vor selbigen eine mächtige Tiramisu zu verdrücken. Die Zeit verging viel zu schnell, aber alle wollen ins Bett. Der Raceday naht.

Mythos Marathon – ver- und entzaubert

Am Vorabend bereitet ich alles soweit vor. Absolut gelassen, was ich nicht gewohnt bin. In den letzten Tagen und Stunden vor dem Rennen wurde ich immer öfter gefragt, was denn nun mein Ziel sei. Nun es gab einfach keines. Also nicht wirklich. Die 3:29 waren geplatzt und alles mit 3:XX wäre schön gewesen. Mit dieser Einstellung ging ich ins Bett.

Nun habe ich in der Vorbereitungsphase mich oft genug beschwert und beklagt. Das gehört für mich dazu – Seelenhygiene, wenn der Frust anderweitig nicht raus kann. Zum Raceday war der Frust weg und die Nervosität plötzlich da. Keinesfalls so sehr wie vor dem ZUT oder der MSR300, aber ich war endlich nervös.

Also ging ich ca. 5x auf die Toilette, frühstückte mein Standard-WK-Frühstück (Kaffee, Nutellabrötchen und Saft) und wechselte 5 Minuten vor dem losgehen nochmals die Schuhe. Ich spürte ein drücken am linken Spann. Lieber nichts riskieren – Chip umschnüren – die NewBalance 890V4 Boston sollten den Job machen. So machte ich mich dann auf den Weg in die U-Bahn. Dort angekommen tauchte ich ab in die faszinierende Welt des Berlin Marathon. Eine U-Bahn voller Läufer. In bunten Shirts und alten Klamotten zum drüber ziehen. Alle mit einem Ziel.

Vom Potsdamer Platz ging ich mit der Masse Richtung Brandenburger Tor. Ich hörte nochmal in mich hinein, wie meine Hüfte auf die letzten Tage reagieren würde. Nicht ganz OK, aber nicht problematisch. Nach einem Dixi-Besuch und dem Konsum einer Banane machte ich Nägel mit Köpfen, ich gab den Beutel ab und schob mich mit tausenden andrer Richtung Startblöcke.

mein Block

mein Block

Da ich – unmoralisch wie ich bin – gemogelt habe startete ich aus Block E – den ich auserkoren hatte um 3:29 zu laufen. Nun fehlten mir fast 6 Wochen Marathontraining davon 4 Wochen fast ohne Training. Aber ich stellte mich in den Block E – Zielzeit 3:29 bis 3:00. Ich blieb ganz hinten, direkt hinter mir stand der Block F, welcher aus der zweiten Welle starten sollte. Ich wollte ja niemandem im Weg stehen.

Während ich da so stand, mitten in dem gewusel. Umgeben von um die 40tsd Menschen – die alle das gleiche Ziel hatten – ging ich nochmals in mich. Ich hörte in mich hinein, was ich denn jetzt wohl tun solle.

Ich fühlte mich einfach großartig. Keine Schmerzen, keine Müdigkeit. Ich wollte einfach nur laufen und das tat ich dann auch. Damit traf ich eine Entscheidung – die Entscheidung es nicht bei „einfach laufen“ zu belassen, die Entscheidung das keine Zielzeit gar nicht wahr sei. Ich überlegte mir worauf ich trainiert habe und was ich wohl zu leisten im Stand sei und ich war mir sicher, dass ich eine 3:4x schaffen kann.

Nun lief es erstmal wie am Schnürchen. Ich achtete die ersten KM gut auf mein Tempo und wartet die 3:30 Pacer ab, die sich am Start zurück fallen liesen. Als sie mich überholt hatten, war für mich die Welt in Ordnung. Ich war keinesfalls zu schnell. Dachte ich.

Ich habe brav die einzelnen Kilometer abgestoppt um eine Tendenz zu haben. Anfangs lief ich locker und lies mich im schnellen Startblock nicht mitreissen, ab dem 5. Kilometer legte ich eine leichte Schippe drauf.

Was ich zu dem Zeitpunkt nicht bedachte, weil denken beim Marathonlaufen nun mal schwierig ist, alle 5 Minuten paar Zerquetschte auf die Uhr gucken ist eine Tendenz, aber was steht da eigentlich?

So merkte ich nicht, dass da hin und wieder 5:08 stand, oder mal 4:59. Dazu kommt die Stimmung an der Strecke. An den ersten Hotspots war ich beinahe den Tränen nah, so gepusht von der Menge, so aufgekratzt von der Euphorie der Kinder die ich abgeklatscht habe, der riesen Stimmung habe ich vergessen abzudrücken. Die exklusive Race-Review verrät, das ich mich habe mitreissen lassen. Wieder 3x 5er Pace in Folge … aber ich fühlte mich super.

Ich hatte es im Gefühl, dass ich etwas zu schnell war und versuchte mir Läufer zu suchen, die mir einen guten Rhythmus boten, aber irgendwann war ich wieder weg. Weiter nach vorne. Ich wurde zu diesem Zeitpunkt kaum überholt.

Wo Stimmungsnester waren, war es beinahe nicht auszuhalten. Die Energie stellt einem die Haare auf. Vor allem die mitgereisten ausländischen Fans veranstalten ein Spektakel. Die Bands heizen ein und die Helfer machen einen Großartigen Job.

Ich fühle mich gut – unglaublich gut. Als ich dem Halbmarathonpunkt entgegen laufe, durchfährt mich ein Gedanke „jetzt beginnt das Rennen richtig“. Mit einem Auge nehme ich wahr, dass ich ziemlich fix am HM-Punkt bin. Der Blick auf meine eigene Uhr verrät … huch … Kurs auf 3:40. Wie konnte das denn passieren?

Zu diesem Zeitpunkt folgte in einem spanischen Pärchen, das wie ein Uhrwerk lief. Mein Uhrwerk zeigte an (bzw. ich nahm wahr), dass die beiden wohl um die 5:12 unterwegs waren was ja ziemlich genau zu meinem Tempo gepasst hätte. Leider war das Hirn nach gut 23km bereits komplett im Standby-Modus, denn grobe Schätzungen unter Einbeziehung meines Bauchgefühls sagten mir, bei 5:12 ein wenig Tempo raus und so lange es geht Richtung 3:45 laufen.

Nachdem ich die Spanier an einer Verpflegung aus den Augen verloren hatte nahm ich zum ersten mal Tempo raus. Auf das „große“ Ziel hatte ich 20 Minuten Vorsprung. Nun müsste ich das Ding nur noch nach Hause laufen.

Bei Kilometer 30 bekomme ich einen kleinen Kick. So lange in so einem Tempo – noch nie dagewesen. Bei Kilometer 33 folgt der nächste Kick. Was ist denn da los? In beiden Oberschenkeln fängt es unangenehm an zu ziehen.

Bestimmte 200x oder öfter habe ich mir während des Laufs ein Mantra vorgesagt. Gewonnen und verloren wird bekanntlich zwischen den Ohren. Und dort versuche ich das Problem erstmal zu lösen. Mit dem nächsten Endorphinschub sind die Schmerzen erstmal weg. KM 34 geht noch durch und kurz vor KM35 ist es zum ersten mal aus. Ich habe Krämpfe in beiden Oberschenkeln.

Gerade habe ich mich noch gepusht um zu laufen und plötzlich stehe ich still. Ich versuche mich zu dehnen, was aber ziemlich schwer ist, wenn man versucht auf einem Bein zu stehen, wenn gerade dieses krampft um das andere krampfende zu dehnen. Es tut höllisch weh, aber die Muskeln haben ein einsehen.

Im Kopf rechne ich kurz rückwärts, wie lange ich meinem Körper wohl noch vermitteln muss, bis ich im Ziel bin. Uff… ganz schön länge. Um mich herum gehen schon einige, aber ich versuche zu laufen.

Bei KM 37 schlagen die Krämpfe wieder zu. Mist – nirgendwo die Möglichkeit sich festzuhalten oder anzulehnen. Es tut noch mehr weh. Irgendwie schleppe ich mich auf eine Grünfläche zu einem Baum, halte mich fest und versuche durchzudehnen, zusätzlich gehe ich in die Knie. Die Muskeln bleiben stur. Also nochmals von vorne, egal wie weh es tut.

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KM 39 – es tat weh, aber Kraft zum posen war noch da

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Streckensupport <3

So richtig viel besser ist es nicht, aber ich kann wenigstens gehen. Nach ein paar Metern trabe ich wieder los. Irgendwo zwischen Schlurfschritt und Gehen treibe ich mich voran. Als ich meine Familie bei KM 39 sehe ist das ein Lichtblick. Ich drücke kurz meinen Sohn und nehme den restlichen Weg unter die Beine, die schon gar nicht mehr wollen.

KM 40 – Verpflegungsstelle, ich gehe wieder ein paar Meter, kippe mir einen süßen Tee rein und frage mich, wie ich nur wieder anlaufen soll. Ein paar Meter geht es dann wieder schmerzen. Neben mir rufen die Zuschauer meinen Namen während ich mit zusammengebissenen Zähnen Meter und Meter versuche voranzukommen.

Ich klammere mich ans Gitter und ein anderer Läufer bietet mir an Eis-Spray auf die Beine zu sprühen. Moralisch hat es etwas gebracht. Immer näher ans Ziel. Auf der Höhe der Russischen Botschaft ist eine Power Zone … nur ich hab keine Power. Ich gehe durch und nehme „Anlauf“ auf das Brandenburger Tor.

Hier keine Blösse mehr. Ich hab es mir so oft vorgestellt, nun laufe ich durch. Ich genieße das Gefühl, das Publikum, die Erleichterung das ich – komme was wolle – finishen werde. Nur mein Körper macht es mir nicht leicht, kaum durch das Tor hindurch durchfahren mich wieder Krämpfe. Aber hier behält der Kopf die Oberhand. Im Schneckentempo laufe/jogge/trabe ich über die Ziellinie… und bin einfach nur so unglaublich Happy.

Happy!

Happy!

Alles anders als gedacht

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so (müde) sehen Finisher aus

Und hinterher ist es plötzlich ganz anders. Eigentlich hab ich nicht mal das Minimalziel geschafft. Der zweite HM-Split war 29 Minuten langsamer. Soviel dazu. Aber ich bin dennoch glücklich.

Ich habe nun mal etwas riskiert und gezockt. Dafür musste ich büßen. Das war wohl auch der Grund, warum ich hier und heute sagen kann, das war nicht das letzte Mal. Da trifft es Debütanten die fokussiert loslaufen und dann erwischt werden sicher härter. Es hätte ja klappen können (naja, eher unwahrscheinlich – aber „impossible is nothing“).

Nach der Verpflegung, einem kurzen Ausruhen auf der Wiese und dem umziehen machte ich mich auf dem Weg zu meiner Familie und später zur After-Race-Currywurst mit dem Twitterlauftreff bei Curry36.

Genau dort spürt man dann, das tolle an so einer Veranstaltung. Da treffen sich Leute verschiedenster Leistungsklassen und laufen in Berlin. Hinterher stehen sie bei ner Currywurst zusammen und freuen sich über die Leistung, egal ob 2:29 oder 4:30 – egal ob Ziel erreicht oder Ziel verfehlt – egal ob Finisher oder Abbruch.

Und jetzt so?

Gute Frage. Ich habe dem Marathon keine Kündigung ausgesprochen. Ich habe gelernt, dass der Marathon ein ganz schön fieses Image hat, das sicher durch den ein oder anderen Marathoni bestärkt wird. Es ist kein Spaziergang, soviel ist sicher – aber letztlich ist es einfach ein langer Lauf. Man muss nicht optimal trainieren um ihn zu laufen, nur die Ziele müssen passen.

Natürlich bin ich auch nicht Super-Happy mit dem Ergebnis. Nicht umsonst habe ich die mitgebuchte Medaillengravur verfallen lassen. Dieser Lauf hat für mich keine Zeit, er war intensiv, lehrreich, toll. Die Gewissheit, dass ich es besser kann, habe ich. Der Einbruch ist nur ein kleiner Stachel, aber er reicht um mich wieder anzumelden. Die nächste PB ist machbar – das nächste Ziel natürlich durchlaufen können.

Wann und wo? Mal sehen – 2016 ist lang … für den 19. Oktober 12:00 Uhr habe ich auf jeden Fall ein Date. Ich will diesen Kommerz, die hohe Startgebühr und die vielen Menschen nochmal. Und nochmal… und nochmal :-)

 

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15 Kommentare

  1. Schöner Bericht, auch wenns nicht so lief wie geplant – ich kann das gut nachvollziehen! Aber daraus lernt man und hofft aufs nächste Mal! Und wie du schon richtig erkennst, ist „Marathon“ so viel mehr als „nur“ laufen ;)

    Keep up the good work,

    der Fuchs

    • Ja, ich glaube das trifft den Nagel auf den Kopf. Wer „nur laufen“ will, ist auf seinen Trainingsstrecken wohl am besten aufgehoben. Deswegen verstehe ich die „Berlin ist mir zu viel Troubel“-Läufer auch nicht, keiner muss ja dort laufen – es ist einfach mehr. Das gilt für jeden WK, aber je größer desto mehr Leute, Läufer, Stimmung.

      Gelernt habe ich einiges – aber nach meinen Erfahrungen auf den Unterdistanzen reichen 1-2 Versuche nicht aus um die Fehler wirklich auszumerzen ;-)

      VG
      Daniel

    • Vielen Dank ;-)
      Genau diese Frage stelle ich mir eigentlich fast immer – egal wo ich starte. Dieses Jahr hat der Frühling ja gezeigt, was geht wenn ich richtig trainiere.

      Letztlich bin ich aber auch stolz auf die Jahresleistung. Das ich alle drei Dinger unter einen Hut bekommen habe und dabei das absolute Trainingsmaximum der letzten Jahre schon im September erreichte, ist schon eine Leistung für sich.

      VG
      Daniel

  2. Hallo Daniel,

    wie immer schön zu lesen, auch wenn Du einen komplett anderen Schreibstil verwendest als z.B. ich. Daher ist es immer eine gute Abwechslung bei Dir rein zu lesen. Du bist einfach Realist und lässt Dich am Ende doch nicht aus der Ruhe bringen.

    Du hast das Ding zu Ende gebracht. Mit Würde. Mit Stil. Mit Erfolg! Sicherlich sind die gesteckten Ziele ein anderes gewesen, aber das ist sicherlich nicht das Ende. Ich hatte es Dir angeboten und wiederhole mich gerne. Solltest Du mich beim Projekt 329 benötigen, ich würde Dich gerne unterstützen!

    VG
    Patrick

    • Hi Patrick, hat mich auf jeden Fall gefreut dich wieder zu treffen :-)
      Wie das mit dem nächsten Versuch ist und ob es da die 3:29 sein werden. Mal sehen, aber wenn ich genaueres weiß werde ich mich vllt. mal melden.

  3. Sehr cooler Bericht – es hat wirklich Spaß gemacht ihn zu lesen. Schade, dass ich am Sonntag nicht mitfiebern oder gar mitlaufen konnte. Du hast vollkommen Recht, dass der Marathon einfach nur ein langer Lauf ist. Nicht mehr und nicht weniger, wenn die angepeilte Zeit zum Leistungsvermögen, den eigenen Ansprüchen und vor allem den eigenen Lebensumständen passt. Passt etwas aus dem Gefüge nicht, wird er schneller dein Lehrer als dein Freund. Aber auch die Erfahrung muss man machen, wie auch die Pace zu überziehen, die falschen Schuhe zu wählen oder sich die Nippel nicht abzukleben.

    • Danke Dir – die 1.001 Fehler im Ausdauersport gibt es ja letztlich wirklich, die Frage ist ja immer nur, welche man macht, welche wirklich vermeidbar sind und welche jetzt einfach mal unwichtig ;-)

  4. Glückwunsch zum Finish und zu diesem tollen Bericht! :) Ich war richtig mit dabei. Gezockt und…. nun, nicht wirklich verloren, aber dafür mit Stil. Ich hoffe, in 2 Wochen auch in so eine Medaille beißen zu können. ;)

    • Jupp ich würde sagen gezockt und nicht gewonnen – verloren habe ich nichts. Für die letzten Wochen noch alles gute, du hast alles trainiert jetzt kannst Du nichts mehr reißen. Ich wünsche Dir deswegen jetzt schon mal alles gute für Deinen Marathon :-)

  5. Jupp, supergut geschrieben, vielen Dank! Gerade den Fehler mit dem Nicht-Wirklich-Ganz-100%ig-Ausschlafen hatte ich gemacht, dafür gab es (zum Glück) keine Krämpfe und das Trabben/Hausfrauen-Joggen began bei mir erst ab Kilometer 38 :-) Die Anfeuerer aus Südamerika und so waren echt klasse und alle anderen natürlich auch. Ist wirklich ein klasse schöner Lauf, für mich wars das erste Mal (und sicherlich nicht das letzte) und die Teilnehmer und Rekord-Finsiherzahl war ja hoch.

    • Na dann auch nochmals Glückwunsch zu finish. Die ausländischen Fans waren wirklich der Hammer, vielleicht fällt es einfach mehr auf, allerdings sind sie ja eigentlich in der Unterzahl. Deswegen um so erstaunlicher, dass sie so eine Party gemacht haben ;-)

  6. Schöner Bericht. Lauf mehr Höhenmeter, dann wirst du die nötige Kraft haben, um einen schnelle Marathon zu laufen. Du bist ja im Prinzip fix, nur die letzte Härte hat gefehlt. Wird schon noch …

    • Naja, sagen wir mal so – es war absehbar. Wenn man von einem 12 Wochen „Feinschlif-Plan“ nur 6 Wochen absolvieren kann, dann ist das eben das Ergebnis … vor allem wenn man dann nicht sinnvoll abstriche macht.

      Ich glaube sogar, dass meine LaLa mit HM (alle um die 500-700) geholfen haben, überhaupt so weit zu kommen. Letztlich bin ich noch nie so lange so schnell gelaufen, darauf bin ich schon ein wenig stolz ;)

      Mal sehen was 2016 passiert. Beim Haspa Marathon versuche ich mal 1 Fehler der 1001 Fehler weniger zu machen ;)

      • Ich hatte das ja schon irgendwann hier mal in den Kommentaren geschrieben. Lauf doch mal einen Marathon bei dir vor der Tür, wo nur 100 Leute mitlaufen oder so. Da kannste dann einfach nach 4:50 Stunden über die Ziellinie kommen, weißt dass du es kannst. Und dann starteste bei einem flachen Asphaltlauf und ballerst die 4:00-Marke locker weg!

        Ich mein das echt ernst. :)

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