Motor Nützel Kulmbach

6. Motor Nützel Fun Lauf 2013 – wenig Fun, wenig Lauf

Motor Nützel Fun Lauf Starterfeld

Starterfeld 10 (???) KM Fun Lauf

Der 6. Motor Nützel Fun Lauf über (eigentlich 10km) in Kulmbach ist eine sehr kleine Veranstaltung. Gefunden habe ich sie eher zufällig über den kaum auffindbaren Blog einer Bayreuther Laufgruppe. Mir persönlich hat er gut in meine Planung gepasst, jeden Monat ein Wettkampf und September war frei. Zudem ist der Lauf in ca. 30 Minuten erreicht … also quasi vor der Haustür. Inzwischen hält sich meine Begeisterung für den Fun Lauf allerdings etwas in Grenzen, was zum Teil der Organisation geschuldet ist, teilweise den Umständen und auch meinem Trainingszustand… aber der Reihe nach.

Der 6. Motor Nützel Fun Lauf 2013

Eines muss man natürlich voraus schicken, der Lauf – der von einer großen Autohauskette ausgerichtet wird – ist ein Benefizlauf. Das ist natürlich eine nette Geste, die Startgebühr ist umsonst … ähm ich meine natürlich kostenlos. Dafür spendet jeder Läufer einen angemessenen Betrag für eine wohltätige Einrichtung, die vom Veranstalter ausgewählt wurde. Hier in der Region gibt es einen Lauf mit Chipzeitmessung für ca. 10-15 EUR. Den werblichen Charakter habe ich abzogen und 10 EUR in die Kasse gespendet, zudem gibt’s neben der Läuferverpflegung auch noch Kaffee und Kuchen, dafür bleiben auch noch ein paar Euros in der Kasse.

Motor Nützel Fun Lauf Kulmbach

Austragungsort

Der Motor Nützel Fun Lauf selbst startet direkt am Autohaus, welches sich in einem Industriegebiet befindet. Nebenan ist direkt ein Baumarkt, damit die Läufer (und Nordic Walker die nach den Läufern starten) diesen nicht zuparken, hat man sich um eine separate Parkfläche gekümmert. Keine 200 Meter  zu laufen.

Die Startnummernausgabe verlief problemlos, es gab eine Startnummer plus ein Baumwollshirt. Für die Läufer gab es keinen separaten Umkleidebereich, hier konnten die Umkleiden der Werkstatt genutzt werden. Taschenaufbewahrung gab es auch nicht, aber die Autos stehen ja nicht weit entfernt. Hier alles im grünen Bereich. Schön fand ich auch, dass man als Läufer schon vor dem Start etwas zu trinken bekommt – durchaus nicht immer üblich.

Organisation

Damit muss ich natürlich schon dem wichtigsten Punkt vorgreifen und auch meine Überschrift erklären, denn mein 10km Motor Nützel Fun Lauf endete mit ziemlicher Verwunderung nach 6,8km im Ziel. Warum das so war? Dazu gibt es meiner Meinung nach zwei Gründe. Einer ist, dass es vorab weder auf der Homepage noch am Startort einen Streckenplan gab. Die andere, dass einer der wenigen Ordner zwar am vorgesehenen Wendepunkt lag, aber wohl seinen Job darin gesehen hat, die Bierbank vor dem Umfallen zu bewahren.

Weder Absperrbänder, noch Schilder oder Markierungen machten den Wendepunkt deutlich … zudem riefen Passanten den Läufern zu, dass es dieses Jahr „da hinten weitergeht“ und nicht umgedreht wird. So kam es wie es kommen musste, bis auf 2 Läufer kürzten alle ab und liefen mit um die 6,8km ins Ziel ein. Dafür, dass die Strecke angeblich deutlich ausgeschildert war, ein Armutszeugnis.
Zudem muss ich sagen, dass nicht an allen Abzweigungen Ordner standen und die Verpflegungsstände mit 3 Leuten unterbesetzt waren, bzw. mit der Menge der Läufer überfordert. Was ich sehr sehr Schade finde, ist die Tatsache dass Anmerkungen zur Strecke und zur Verpflegung vom letztjährigen Lauf auf der Feedbackseite des Laufs zu finden sind. Inzwischen findet man da allerdings vor allem einige frustrierte Läufer.

Motor Nützel Fun Lauf Zielbereich

Zielbereich

Die Zielverpflegung wiederum war absolut ordentlich. Alkoholfreies Weizen aus der heimlichen Hauptstadt des Bieres hatte es ja nicht weit. Ansonsten gab es Iso, Wasser, Bananen, Äpfel und Obstriegel. Kaffee und Kuchen gab es allerdings nur gegen Bezahlung, gleiches gilt für Bratwürste. Vor Ort gab es nur eine einzige Dusche. Ansonsten wurde man per Shuttle-Bus zum nächsten Schwimmbad gebracht. Ich habe glücklicherweise noch vor Ort duschen können.

Ein weiterer Wermutstropfen ist übrigens, dass auf der Homepage für den Motor Nützel Fun Lauf ein „buntes und abwechslungsreiches Programm“ für die Kinder angekündigt wurde. Aus diesem Grund war ich auch mit Familie dort. Leider war dem auch nicht der Fall. Keine Spielecke, keine Hüpfburg oder ähnliches. Mein 3-jähriger war auch sichtlich enttäuscht. Das hat mit dem Lauf selbst nichts zu tun, ärgert mich allerdings schon sehr – weil so eine Laufveranstaltung für so einen Knirps sowieso schon nicht so spannend ist. Also entweder nicht ankündigen … oder sich dann auch darum bemühen.

Und wie war mein Lauf?

Naja vielleicht sollte ich noch etwas über die Organisation schreiben, dann kann ich meinen Mistlauf vielleicht ausblenden. Gestartet wurde 15:00 Uhr. Nicht mehr High Noon aber bei einem spätsommerlichen Septembertag eindeutig zu warm. Das Thermometer im Auto zeigte 28°C an – kein Spaß für einen 10er (*hust*) – die Streckenführung selbst war mir da noch gar nicht bewusst.

Motor Nützel Fun Lauf 2013 Start

Start

Punkt 15:00 Uhr ging’s los mit dem Motor Nützel Fun Lauf – ohne Chipzeitmessung, also ohne Nettozeit habe ich brav meine Zeit abgedrückt um mich dann erst mal mit vielen Läufern über den schmalen Radweg zu quetschen. Nach gut 600-700 Metern wurde es langsam breiter und der erste Kilometer erschien mir locker in 4:45. Da ich kaum Mühe damit hatte, hatte ich schon fast Lunte gerochen vielleicht doch die Bestzeit anzugreifen, aber die Streckenführung verlies schon bald den Asphalt und wechselte erst durch ein Kieswerk auf Schotter und dann in ein Naherholungsgebiet.

Viele Leute, die auf Ihren Liegen und Handtüchern lagen, müssen uns wohl für Aliens gehalten haben. Irgendwie muss man auch vom fremden Stern sein, wenn man bei fast 30°C auf einer Strecke läuft, auf der es plötzlich keinen Schatten mehr gibt. Leichter Wind, kein Schatten und die Sonne knallt kräftig. Irgendwie kann ich mein Tempo weiter bei 4:46, 4:42 und 4:48 halten. Kilometer vier bereitet mir aber schon leichte Schmerzen – der Läufer hinter dem ich mich eingenordet hatte, zieht plötzlich davon und ich falle zurück. Von den vier Kilometern lief ich vielleicht 800 Meter im Schatten. Mir ist einfach höllisch warm, ich merke wie mir übel wird und das meine Muskeln nicht das wollen, was mein Kopf will.

Am Verpflegungsstand beim verhängnisvollen KM 5 kippe ich mir den Becher über den Kopf – kurze Abkühlung, die „falsche“ Streckenführung geht aber über einen verwachsenen Feldweg. Mit meinen Wettkampfschuhen muss ich ziemlich aufpassen, nicht umzuknicken. Die Läufer vor mir ziehen davon sie nehmen meine Motivation mit. Einbruch auf 5:05 und 5:36 … und dann kommts. Mir klingeln schon die Ohren. In der Nachschau war mein Puls gar nicht so hoch … aber es hat zu dem Zeitpunkt nichts mehr gepasst. Mir schießen Gedanken durch den Kopf einfach abzubrechen … DNF anstatt noch 4 Kilometer weiterlaufen.

So etwas ist natürlich psychisch der Killer – ich lasse mich zu einer Gehpause hinreissen. Ein Schattenstück lockt mich und ich gehe ein paar Meter um mich abzukühlen. Als ich wieder anlaufe wundere ich mich schon, warum es wieder zurück zum Autohaus geht. Aber kann ja sein, dass man die Strecke zwei mal an den Zuschauern vorbei führen will. Vor Publikum will ich kein so jämmerliches Bild abgeben, also reisse ich mich zusammen – als es dann aber auf den Zielkanal zu geht, verstehe ich die Welt nicht mehr. Abdrücken … auf die Uhr gucken … wundern – 6,75km in einer Pace von 5:03 nicht nur zu kurz sondern auch ganz schön „langsam“.

Motor Nützel Fun Lauf

Zielverpflegung (Kuchen nur gegen €)

Absolut gefrustet begrüße ich meine Frau und meinen Sohn, schnappe mir ein Hopfenkaltgetränk und verziehe mich in den Schatten. Hinterher muss ich in der Umkleide lachen, als ein anderer Läufer meinte, der Streckenposten am Wendepunkt sei wahrscheinlich bei der Hitze kolabiert. Ab da und einem Stück Kuchen sah ich alles wieder mit dem notwendigen Galgenhumor. So betrachtet war der Lauf allerdings wirklich keine gute Werbung. Schlechte Organisation der Strecke, leider zu heiß und ich selbst hab‘ mich gnadenlos überschätzt.

Mein Fazit?

Das allgemeine Fazit um 6. Motor Nützel Fun Lauf ist durchwachsen. Immerhin wurde dieser Lauf schon zum sechsten Mal ausgetragen. Der Lauf ist kostenlos und es sind Menschen die Fehler machen können, die ihn organisieren. Dennoch hinterlässt es ein wenig Missstimmung. Falsche oder Fehlerhafte Streckenführung ist etwas, das viele Läufer einfach nur nervt. Dagegen sind Duschen mit kaltem Wasser oder lauwarme Zielverpflegung ein Witz. Ich hoffe wirklich, dass man nächstes Jahr hier noch mal ein paar Maßnahmen ergreift. Ob ich 2014 wieder teilnehmen werde… aktuell sage ich mal lieber Nein.

Mein persönliches Fazit ist ebenfalls nicht sehr positiv. Die Startzeit kam mir gar nicht entgegen und die Hitze hat mich gekillt. Aktuell zweifele ich stark an, dass ich überhaupt in der Lage bin meine 10K Bestzeit zu wiederholen. Die ungünstigen Bedingungen der letzten Wochen schlagen sich im Trainingszustand nieder. Ganz klar einer der Gründe, warum ich meine Zeitambitionen für den Halbmarathon am 3. Oktober gestrichen habe. Ein positive hat der kurze Wettkampf allerdings, ich werde Morgen wieder erwarten einen langen Lauf machen können. Wenn sonst nichts so richtig Lauftechnisch geklappt hat diese Woche, komme ich wenigstens auf meine Wochenkilometer.

6. Motor Nützel Fun Lauf

die „After Show Party“

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4 Kommentare

  1. Oha – das hört sich wirklich nach einem sehr speziellen Lauf an… „Positiv“ ist wenigstens, dass es allen Läufern gleich ging und Du nicht der einzige „Abkürzende“ warst – da müssen sich die Veranstalter definitiv mal Gedanken machen :-) Bei der Überschrift „Fun-Lauf“ dachte ich allerdings auch an mehr „Fun“, wie z.B. noch Hindernisse, Musik o.ä….

    Liebe Grüsse
    ARiana

    • Also wenn ich das richtig verstanden hab, sind ja die 10KM-Sieger die richtige Strecke gelaufen. Wie das gegangen ist verstehe ich allerdings nicht, denn die hätten mir ja entgegenkommen müssen … aber vielleicht kannten die ja eine Strecke die zufällig 10km lang war ausserhalb der offiziellen Streckenführung :-)

      Fun Lauf heisst das glaube ich nur um viele Leute zu erreichen. Immerhin war auch eine Partytruppe dabei, die mit lauter Musik lief … vor denen bin ich aber schnell geflüchtet, sowas kann ich beim Laufen nicht haben.

  2. Tja das war wohl echt ein Disaster! Hab mit meinem Sohn (10Monate) an der Kieswäsch gewartet, dass der Papa zum 2. Mal (wie jedes Jahr) vorbei rennt – hab dann schnell gemerkt, dass da keiner kommt – blöd nur, dass man null infos hatte und so machte ich mir dann schon große Sorgen – tja ging ja alles gut aber so ein kaotischer Lauf – das darf einfach nicht sein – bin mal gespannt ob mein Mann kommendes Jahr da nochmal mitläuft ! War ziemlich enttäuschend für alle Teilnehmen – auch die Nordic Walking Läufer irrten nach einiger Zeit ziellos an der Kieswäsch umher – das kann ja echt nicht sein ! Bin mal gespannt ob s wenigstens ne richtige Entschuldigung öffentlich noch gibt – wäre wohl mehr als angebracht !

    • Ja darauf bin ich auch gespannt – ist ja immerhin auch keine sehr gute Werbung für den Veranstalter. Was mich etwas irritiert hat (oder vielleicht habe ich es überhört) dass beim Zieleinlauf oder bei der Preisverleihung nicht schon entschuldigende Worte gefunden wurden.
      Ich persönlich werde mich nächstes Jahr wahrscheinlich nicht anmelden… Benefizlauf hin oder her – aber Startzeit, Organisation & Co. passen für mich leider nicht.
      VG Daniel

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