Ich glotz‘ TV! Vimeo-Tipps für Ausdauerbekloppte

Was macht der Ausdauersportler am liebsten, wenn er nicht seinen Sport betreibt, gerade plant seinen Sport zu betreiben oder mit Familienangehörigen darüber redet wie/wann/wo er seinen Sport betreiben möchte? Genau! Er beschäftigt sich mit anderen Leuten die seinen Sport betreiben.

Das füllt das Leben ganzer Internetblasen, ob nun im #Twitterlauftreff, #Twitterbiketreff oder auf Facebook. Auf Strava die neusten Einheiten der Bekannten gestalkt, bei Instagram die Bilder der Morgenläufe schon alle angeguckt und kein professionelles Sportevent greifbar … das Internet bietet dennoch wunderbare Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Vimeo bietet Zugang zu kleinen aber feinen Filmen aus aller Welt, dazu gehören auch ganz tolle Produktionen aus der Welt der Läufer und Radfahrer.

Da ich aktuell sowieso krank auf der Couch liege und meine Bibliothek durchgeguckt (und wieder erweitert) habe, möchte ich euch die – meiner Meinung nach – schönsten, besten, inspirierendsten oder auch nur beeindruckendsten Filme kurz vorstellen.

The Unknown Runner

Der Film erzählt die Geschichte von Geoffrey Kipsang Kamworor, einem Lauftalent aus Kenia, und wie die afrikanischen Lauftalente überhaupt in die großen Marathon-Hauptstädte der Welt kommen. Ein Einblick in den Hochleistungssport Marathon, den man sonst nicht so einfach bekommt.

Run Free – The true Story of Caballo Blanco

Weiter geht es mit einem Mythos. Viele kennen sicher das Buch Born to run und die Hauptfigur Caballo Blanco. Ich war so fasziniert von diesem Filmprojekt, dass ich damals die Kickstarter-Aktion mit unterstützt hatte weil ich hoffte, die faszinierende Welt des Copper Canyon in bewegten Bildern sehen zu können.

Meiner Meinung nach ist es geglückt, ein toller Einblick in die Welt des Canyons und dem was Micah True dort geleistet hat.

Outside Voices

Outside Voices erzählt die Geschichte einer weiteren der Born to run Figuren, nämlich Jenn Shelton, die im Buch mit ihrem Freund sich verlaufen hatte und beinahe verdurstet wäre. Jenn lebt das laufen – der Film zeigt wie und wo sie das tut. Wunderbare Bilder der amerikanischen Trails und – aus meiner Sicht – auch ein wenig verstörend wie passioniert jemand dem ganzen nachgeht. Sie sagt selbst, dass sie ausser Laufen nichts kann. Jenn hat in dem Film auf jeden Fall das Sigel #allebekloppt verdient.

In the High Country

Der dritte Film über Trail Runner ist beinahe schon ein Klassiker. In the High Country erzählt die Geschichte von Anton Krupicka in eindrucksvollsten (!) Bildern. Über den Film muss man nicht viele Worte verlieren, angucken und von Trails träumen.

Brevet

Das ist der aktuellste Tipp. Brevet ist ein Film über 3 Teilnehmer beim Rad-Langstrecken-Klassiker Paris-Brest-Paris. Selten hat mich ein Film so auf eine Reise mitgenommen. Aus Sicht 3er Menschen im mittleren/hinteren Feld geht es nicht um Leistung oder Geschwindigkeit, sondern um das Radfahren.

Wunderbare Aufnahmen, tolle Eindrücke und hinreissend toll erzählt. Auch wenn meine weiteste Distanz die 300km waren, so kennen viele die Gefühle die hier beschrieben werden. Längere Strecken auf dem Rad ist für mich auch Zen, es ist ein Stück Frieden und in dem Fall der Protagonisten kommen noch Halluzinationen und Schlafmangel dazu.

Absoluter Anguck-Tipp für alle Radinteressierte. Wer danach nicht Lust hat sofort aufs Rad zu steigen, sollte seines direkt in der nächsten Kleinanzeigenspalte anbieten ;-)

In diesem Sinne, viel Spaß beim glotzen!

Veröffentlicht in Drumherum und verschlagwortet mit , , , , , , , .

10 Kommentare

    • Ich muss sagen, das hat schon eine Faszination. 3-4 Tage auf dem Rad …. Wenig Schlaf. Da geht es fast nur um den Kopf.

      Ich könnte mir das auch vorstellen, aber für das Trainingsprogramm braucht es wohl noch ein paar Jahre bis der Sohn aus dem gröbsten raus ist ;-)

      Jetzt erst mal 24h im Team fahren…mal sehen wie das so nachts wird.

  1. Genau den Beitrag wollte ich schon seit Wochen schreiben. Aber man muss nur lange genug warten, dann macht es jemand anders. :-) Outside voices fand ich sehr gut. Wer Jenn Shelton wegen Born to run als laufendes Party Girl abgespeichert hat, sieht sich einerseits bestätigt, anderseits zeigt der Film auch, wie vielschichtig sie ist – oder auch eindimensional. Und falls ich jemals gefragt werden sollte, wo ich noch laufen möchte, werde ich antworten: „Hinter Jenn Shelton.“ #aufschrei

  2. Danke für den „Brevet“-Tipp – scheint echt gut zu sein und DVD ist schon bestellt.

    …auch wenn der Film bloß wieder Sehnsüchte nach Unternehmungen weckt, die nicht in Schlagdistanz liegen ;-)

    • Der Vorteil ist, dass einige davon auch mal kurz genug für schnelles träumen sind, ansonsten verlieren die Filme sicher nicht so schnell Ihre Faszination, da bin ich mir sicher.

Schreibe einen Kommentar zu Sascha Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert